Gesundheit & Psychologie

Emotional Eating: Anzeichen, dass du gar nicht wirklich Hunger hast!

Frau mit Burger in der Hand | © Getty Images/MOAimage
Emotional Eating: So erkennt ihr den Unterschied zum "echten" Hunger!
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Emotional Eating ist nicht automatisch etwas Schlechtes. Das zumindest behauptet Ernährungsexpertin Dr. Kathrin Vergin, die auch "Das Emotional Eating Kochbuch" herausgebracht hat. Die Expertin verrät, wie ihr erkennt, ob ihr wirklich Hunger habt, oder Emotional Eating betreibt.

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Weshalb neigen wir zum Emotional Eating?

Dr. Vergin: "Gerade im sozialen Kontext stellt Essen dann Nähe her und man fühlt sich in der Gemeinschaft beim Essen wohl. Kritisch wird es, wenn ich gar nicht mehr weiß, wie ich meine Emotionen anders kompensieren kann. Wenn das der Fall ist, habe ich entweder nicht verstanden, was meine wahren Bedürfnisse sind, oder ich habe diese durch mein angepasstes Verhalten unterdrückt. Gefühle wollen immer an die Oberfläche und sie wollen wahrgenommen werden. Passiert das nicht, braucht es ein Ventil. Wir essen.

Welche Anzeichen deuten darauf hin, dass es emotionaler Hunger ist?

Dr. Vergin: Das ist eigentlich sehr einfach: Hunger ist zunächst mal ein angeborener Reflex: Er ist ein physiologisches, also körperliches Verlangen nach Nahrung, und schützt uns vor Unterernährung und Mangelerscheinungen. Der Hunger ist das Gegenteil des Appetits, der beim emotionalen Essen eindeutig vorrangig beteiligt ist. Appetit ist ein psychischer Zustand, der sich durch das aufdrängende Verlangen, etwas Bestimmtes zu essen oder auch zu tun, auszeichnet. Um beide Signale richtig einzuschätzen, kann man sich Folgendes merken - und das sind aus meiner Sicht auch die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale: Echter körperlicher Hunger entwickelt sich langsam und man kann ihn über einen längeren Zeitraum aushalten.

Wann wird emotionales Essen zum Problem?

Dr. Vergin: Es wird dann zum Problem, wenn ich in den meisten Situationen, in denen ich starken Emotionen ausgesetzt sind, keine Alternative zum Essen finde. Das bedeutet, dass ich ständig essen muss, um mich zu entspannen, mich zu belohnen oder Stress abzubauen. Ich verspüre dadurch kaum noch Hunger, weil ich irgendwie immer am Essen bin. Da ein Bonbon, da ein Stück Kuchen, ein Stück Käse aus dem Kühlschrank usw. Wenn ich nicht mehr weiß, wie ich mich anders entspannen kann und dafür immer häufiger Essen missbrauche, dann wird es zum Problem. Aber das wichtigste Merkmal ist aus meiner Sicht das danach folgende schlechte Gewissen. Das Gefühl gerade etwas "Verbotenes" gegessen zu haben, wieder sich nicht an die Diät gehalten zu haben, Angst zu haben zuzunehmen, weil man mal wieder nicht genug Disziplin hatte. Dann bin ich im Kreislauf des emotionalen Essens angekommen.

Wie kann ich gegen emotionales Essen ankämpfen?

Dr. Vergin: Indem ich im ersten Schritt an Diäten ablege und erstmal die komplette Kontrolle über mein Essverhalten aufgebe. Das erfordert Mut. Aber nur wenn ich anfange mich mit meinen Emotionen und meinen Bedürfnissen zu befassen, dann habe ich die Chance davon loszukommen. Genau dafür habe ich meinen neuen Ratgeber geschrieben, denn ich möchte allen Betroffenen helfen, sich selbst mit einer neuen Methode zu helfen. Das Thema ist einfach sehr vielschichtig und kann in vielen Lebensbereichen auftreten, daher geht es darum sich mit Themen wie Glaubenssätzen, Gewohnheiten, Routinen und vor allem dem Thema Stress zu befassen.

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Entspannungsübungen zum Stress abbauen

Frau bei einer Entspannungsübung auf der Yogamatte | © iStock | PeopleImages
spot on-Redaktion
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