Schlechter Schlaf bei Vollmond

Studie: Diesen Einfluss hat der Mond tatsächlich auf unseren Schlaf

Vollmond über einer Landschaft. | © Getty Images / Henglein and Steets
Forscher haben nachgewiesen, dass der Mondzyklus die Nachtruhe messbar beeinflusst.
© Getty Images / Henglein and Steets

Die Meisten kennen das Problem: Nachts wältzt man sich von einer Seite zur anderen, bekommt kaum Schlaf und wacht am nächsten Morgen zerstreut und müde auf. Erholsam war die Nacht nicht. Aber warum? Ein Blick auf den Kalender liefert die Antwort: Es war Vollmond. Viele Menschen glauben nicht an den Einfluss des Mondes auf die Schlafqualität, doch eine Studie hat nun belegt, dass man bei Vollmond tatsächlich schlechter schläft.

Auswirkung vom Mond auf Mensch und Natur

Bei dem Thema "Mond" gibt es bis heute erhebliche Meinungsunterschiede. Während der eine Teil sich komplett nach dem Mondzyklus richten, die Haare nach dem Mondkalender schneiden oder beim vermehren ihrer Zimmerpflanzen auf genau die richtige Mondkonstellation achten, trifft es beim anderen Teil auf Unverständnis. Und auch bei Voll- und Neumond kommen immer wieder Diskussionen auf, warum die letzte Nacht schlaflos verlief. 

Doch was stimmt wirklich? Kann der Mond auf das Schlafverhalten eines Menschen einen so großen Einfluss haben? Mit dieser Frage haben sich verschiedene Studien beschäftigt und sind zu folgendem Ergebnis gelangt. 

Laut Studie: So beeinflusst der Mond die Schlafqualität

Die wohl bekannteste Studie zu diesem Thema stammt aus dem Jahr 2013, mit der Schweizer Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen Mond und Schlaf festgestellt haben. So mussten die Studienteilnehmer mehrere Nächte, unabhängig vom Mond, in einem Schlaflabor übernachten - mit den gleichen Bedingungen wie in den eigenen vier Wänden. Währenddessen wurden ihre Hinströme sowie der Hormonhaushalt gemessen. Denn vor allem das Hormon Melatonin spielt eine wichtige Rolle bei der Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus. Das Ergebnis: Bei Vollmond schliefen die Probanden nachts tatsächlich bis zu 20 Minuten weniger und hatten länger damit zu kämpfen, in den Schlaf zu finden. Und auch der Melatoninwert sank an Vollmond um die Hälfte. 

Studien-Ergebnisse wurden angezweifelt

Doch schnell kamen Zweifel auf und das Ergebnis wurde als nicht aussagekäftig eingestuft. Schließlich handelte es sich bei der Studie im Ganzen um nur 17 junge Erwachsene und 16 ältere Menschen, die als Probanden dienten. Experten hielten da alltägliche Probleme wie Stress als Auslöser für die schlechte Schlafqualität wesentlich wahrscheinlicher. 

Neue Studie: Mondzyklus beeinflusst doch unseren Schlaf

Im Jahr 2021 widmete sich allerdings ein weiteres Forschungsteam dem Thema. Um das Ergebnis wissenschaftlich zu belegen, erfasste der Wissenschaftler Leandro Casiraghi und sein Team von der Universität von Washington das Schlafverhalten von vier verschiedenen Gruppen über zwei Mondzyklen hinweg. Und auch hier wurden Schlafsensoren angebracht, die das nächtliche Verhalten des Körpers messen sollten. Das Ergebnis: In allen Gruppen schliefen die Testpersonen in den Nächten vor dem Vollmond 30 bis 80 Minuten später ein als sonst. Auch wiesen sie 20 bis 90 Minuten weniger Schlaf auf. Dieses Ergebnis wiederholte sich in jedem Mondzyklus.

Ob man nun daran glaubt oder nicht, ein Punkt steht fest: Es sind Parallelen zwischen den Studien ersichtlich und tatsächlich gibt es Menschen, die empfindlicher auf den Mond reagieren und sich das auf ihr Schlafverhalten auswirkt. 

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