"Stop" zu sagen – das sollte nicht nur bei Freunden oder alltäglichen Situationen gängig sein, sondern auch in (d)einer Beziehung. Anlässlich des Tags gegen Gewalt an Frauen möchten wir aufklären und Situationen aufweisen, die innerhalb der Partnerschaft inakzeptabel sind.
Eine Partnerschaft ist immer ein Geben und Nehmen. Ein Kompromiss eben, der jeder eingeht, damit es zwischen zwei Menschen funktioniert. Sollte bei dir aber das Gefühl aufkommen, dein Partner ist nicht einhundertprozentig bei der Sache, missbraucht häufig das Vertrauen oder es geschehen Dinge, die nichts mit Fürsorge zu tun haben, wird es Zeit, zu handeln. Denn: Eine Beziehung sollte in erster Linie eine gemeinschaftliche, liebevolle und friedliche Übereinkunft sein.
Wer einmal lügt… Ein Sprichwort, das mehr Wahrheit trägt, als einem wohl lieb ist. Sollte dich dein Partner einmal oder gar mehrmals verbal hintergangen haben, musst du das nicht auf dir sitzen lassen. Schließlich spielt Vertrauen eine große Rolle. Suche am besten das Gespräch mit ihm, schildere deinen Standpunkt; stelle klar, wie sehr dich sein Verhalten verletzt und mache deutlich, dass er mit dir über alles reden kann. Vor allem dann, wenn die Schwere der Lüge für dein Empfinden im Rahmen bleibt und du das Gefühl hast, kein Grund besteht, die Beziehung anzuzweifeln.
Konkurrenz belebt das Geschäft - oder die Beziehung. Ist das Austauschen mit anderen Frauen. gerade im Zusammensein mit dir, im Rahmen, kann das neue Impulse in der Beziehung setzen. Sprich: das Interesse an der jeweils anderen Person entfacht neu.
Sollte dein Partner aber ständig anderen schöne Augen machen, werden Grenzen überschritten. Liegt es am fehlenden Selbstvertrauen deines Partners? Braucht er viel Bestätigung? Oder sind es erste Anzeichen, dass die Beziehung mit ihm nicht von Dauer gekrönt ist? Das gilt es in einem klärenden Gespräch aufzuarbeiten.
Für die meisten Menschen ist Betrug ein echtes No Go in der Partnerschaft. Kein Wunder, denn nicht nur die Tatsache, dass eine Drittperson involviert ist, lässt den Glauben an den Bestand der Beziehung schwinden. Auch das Selbstwertgefühl und Vertrauen der hintergangenen Person ist im Wanken.
Solltest du herausfinden, dass dein Partner dich hintergeht, musst du das nicht mit dir selbst ausmachen. Vertraue dich einer engen Bezugsperson an, hole dir Rat von außen (Einzelheiten weiter unten) oder stelle deinen Partner zur Rede. Auch über eine Trennung kann nachgedacht werden - und ist für viele der einzig richtige Weg, um wieder glücklich zu werden.
Er lässt dich nicht ausreden; wenn du mit deinen Mädels unterwegs bist, passt es ihm nicht und deine Meinung wird wenig erhört. Das sind nur drei von vielen Beispielen, in denen psychische Gewalt die Persönlichkeit der Frau nachhaltig beeinträchtigt. Ein Mangel an Selbstbewusstsein, das Meiden von sozialen Kontakten und die per se auftretenden toxischen Verhaltensweisen in der Partnerschaft überschatten das Leben.
Sollte dir das bekannt vorkommen, musst du dir das keineswegs gefallen lassen. Unterdrückung gehört in keine Beziehung! Genauso wenig, wie Panikattacken oder Depressionen von dem Negativ-Verhalten des Freundes zu bekommen. Aber auch, wenn eine nahestehende Person davon betroffen ist, solltest du darauf aufmerksam machen, damit der Teufelskreis der toxischen Beziehung, zwischen Liebe und Abhängigkeit, ein Ende nimmt.
Anfangs ist alles in bester Ordnung, doch irgendwann legt der Partner neue Verhaltensmuster an den Tag: Er kontrolliert, ist misstrauisch, aggressiv, setzt unter Druck und vielleicht geht er schnell sogar noch weiter. Neben Festhalten und Schubsen kommt es dann zu Gewaltausbrüchen. Das Problem dabei: Viele Opfer trauen sich nicht, zu gehen. Jemandem die Erniedrigungen des Partners, für den oft noch Gefühle bestehen, anzuvertrauen. Aus Scham, aber auch aus Angst vor der Sorge, der Partner käme dahinter.
Dazu veröffentlichte das Bundesministerium für Familie Senioren Frauen und Jugend eine Auswertung aus dem Jahr 2021: 4 von 5 Menschen der insgesamt 143.504 Opfer von Partnerschaftsgewalt waren Frauen.
Solltest du dich getriggert fühlen oder jemandem Kennen: bitte scheue dich nicht davor, zu handeln. Mittlerweile gibt es viele tolle Angebote und Institutionen, die Frauen Beratung, Hilfe und Auswege aus der gefährlichen Situation bieten.
Wenn du oder jemand, den du kennst, Opfer von Gewalt geworden b(i)ist, wende dich bitte an das Telefon für Gewalt bei Frauen unter 08000 116 016. Die Telefonseelsorge steht dir ebenfalls ganztägig unter 0800 111 0111 oder 0800 111 0222 zur Verfügung.
Oder suche dir bei folgenden Stellen Hilfe und Beratung:
Frauenberatungsstelle: www.frauen-gegen-gewalt.de
Frauenhäuser in eurer Nähe: frauenhauskoordinierung.de
Opferhilfeorganisation WEISSER RING e.V.: www.weisser-ring.de