Psychologie

Decision Fatigue: 4 Anzeichen, dass du entscheidungsmüde bist

Frau lehnt gegen die Wand, weil sie überfordert ist | © Getty Images/Francesco Carta fotografo
Decision Fatigue kann auch Menschen treffen, die ansonsten psychisch gesund sind.
© Getty Images/Francesco Carta fotografo

Wir leben in einer Zeit, in der wir die Qual der Wahl haben. Wir können zwischen unendlich vielen Möglichkeiten entscheiden und auswählen. Diese eigentlich positive Entwicklung kann bei manchen Menschen aber auch Stress auslösen, denn viele Möglichkeiten können sich überfordernd anfühlen. Plötzlich will man sich gar nicht mehr entscheiden und ist einfach nur erschöpft. Für dieses Phänomen gibt es einen Namen: Decision Fatigue. Was es damit auf sich hat, ob du betroffen bist und was gegen die Entscheidungsmüdigkeit hilft. 

Diese 4 Anzeichen deuten auf Decision Fatigue hin

Wichtig ist, dass man Entscheidungsmüdigkeit von Unentschlossenheit unterscheidet. Es gibt Menschen, die sind von Natur aus eher unentschlossen, was meist mit einem niedrigen Selbstvertrauen zusammenhängt. Bei einer Decision Fatigue handelt es sich um einen mentalen Erschöpfungszustand, der keine Kraft mehr für Entscheidungen zulässt. Meistens tritt dieser ein, wenn man eine Reihe von wichtigen Entscheidungen treffen musste und sich vollkommen überfordert fühlt. Weitere Anzeichen sind außerdem: 

  1. Langes Überlegen: Selbst bei den kleinsten Entscheidungen muss man ewig überlegen und fühlt sich gestresst

  2. Prokrastination: Aufgaben und To-dos werden so lange aufgeschoben, um damit auch die Entscheidung aufzuschieben

  3. Konzentrationsschwäche: Es fällt schwer, sich auf etwas zu konzentrieren und man kann kaum noch klar denken

  4. Impulsives Entscheiden: Man triff plötzlich sehr unüberlegte und kurzfristige Entscheidungen, die man später meist bereut

Was hilft gegen Decision Fatigue?

  • Wenn es dir schwerfällt, eine Entscheidung zu treffen, dann setze dir eine klare DeadlineDieses Prinzip kannst du bei großen Entscheidungen ("Soll ich meinen Job kündigen?"), aber auch bei kleinen Entscheidungen ("Was koche ich am Wochenende?") anwenden. Die Deadline sollte nicht zu weit in der Zukunft liegen, damit du dich bis dahin nicht verrückt machen kannst. Achte auch darauf, maximal eine große Entscheidung am Tag zu treffen - nicht mehr. 

  • Ein weiterer Tipp ist, dass du deinen Morgen mit so wenig Entscheidungen wie möglich gestaltest. Denn bereits in der Früh triffst du unzählige kleine Entscheidungen (Was ziehe ich an? Was frühstücke ich? Welchen Podcast höre ich auf dem Weg zur Arbeit? ...). Unbewusst verbrennst du damit jede Menge Energie, die dir im Laufe des Tages fehlt und dich spätestens am Nachmittag erschöpft. 

  • Und wenn du dich absolut nicht entscheiden kannst, wirf einfach eine Münze. Überlass die Entscheidung dem Zufall. Klingt verrückt? Tatsächlich steckt dahinter ein psychologischer Trick. Wenn du die Entscheidung dem Zufall überlässt, wird dein Bauchgefühl dir verraten, ob es die richtige Entscheidung war. Und bei kleinen Alltagsfragen kannst du die Münze ruhig entscheiden lassen, um dir Zeit und Stress zu ersparen. 

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