Magen und Darm sind äußerst empfindliche Organe. Nicht ohne Grund schlagen uns Dinge auf den Magen oder wir vertrauen auf unser Bauchgefühl. Doch dem modernen Lebenstil geschuldet, leiden immer mehr Menschen an Magenbeschwerden oder Störungen des Verdauungsapparates. Wie man Symptome richtig deutet, Beschwerden lindert und die Verdauung wieder ins Lot bringt!
Der moderne Lebensstil schlägt vielen Menschen buchstäblich auf Magen und Darm. Wir sitzen zu viel, haben zu viel Stress, essen zu ungesund und hastig und bewegen uns zu wenig. Und auch seelische Probleme, Streit in der Familie oder mit Freunden, Ängste oder Sorgen können unseren Magen-Darm-Trakt belasten. Die Folge sind häufig Magen-Darm-Beschwerden.
Wenn die Verdauung nicht mehr reibungslos läuft, kann sich das auf unterschiedliche Art und Weise bemerkbar machen. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
Verstopfung
Durchfall
Krämpfe, Bauchdrücken- oder stechen, häufig mit Begleiterscheinungen wie Übelkeit oder Sodbrennen
Übelkeit
All diese Symptome können ihre Ursache neben psychosomatischer Natur selbstverständlich auch in anderen Erkrankungen haben. Im Zweifelsfall gilt es einen Arzt zu konsultieren.
Häufig treten Verdauungsprobleme auf, wenn wir zu schnell und zu fettig essen. Auch zu wenig ballaststoffreiche Lebensmittel und zu wenig Flüssigkeit können sich auf diese Weise bemerkbar machen.
Doch die Ursachen können ganz unterschiedlicher Natur sein, wie die folgenden Punkte zeigen.
Häufig handelt es sich bei auftretenden Verdauungsbeschwerden um eine typische Magen-Darm-Grippe, meist ausgelöst durch Viren oder Bakterien. Sie ist meist ungefährlich, verursacht aber unangenehme Symptome wie Brechdurchfall und Bauchkrämpfe. Auch Fieber, Schwächegefühl oder Schwindelanfälle können in Verbindung auftreten. Meist ist eine Magen-Darm-Grippe innerhalb weniger Tage bis maximal einer Woche überstanden. Man sollte möglichst viel trinken und nur leichte Kost essen. Bei Unsicherheit lieber einen Arzt aufsuchen.
Völlegefühl, Blähungen, vorzeitiges Sättigungsgefühl und Bauchschmerzen: Dahinter kann entweder ein Reizmagen oder das Reizmagensyndrom stecken, das Mediziner als "funktionelle Dyspepsie" bezeichnen. Oder funktionelle Darmbeschwerden stecken dahinter. Auch Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit können Symtome sein. Treten die Symptome über einen längeren Zeitraum – von etwa drei Monaten – auf, kann es sich um einen Reizmagen oder Reizdarm handeln. Sicherheit bringt dann nur ein Besuch beim Hausarzt, der in aller Regel eine Magen- oder Darmspiegelung und einen Ultraschall des Bauchs durchführt, häufig in Kombination mit einer Laboruntersuchung des Blutes.
Stressige Situationen können auch einen Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf von Magen-Darm-Erkrankungen haben. Denn sind wir starkem Stress ausgesetzt, gerät das vegetative Nervensystem aus dem Gleichgewicht. Nicht ohne Grund spricht man in diesem Zusammenhang auch vom Bauchhirn. Während beispielsweise das Glückshormon Serotonin unser Wohlbefinden steigert, steuert es im Bauch die Darmtätigkeit und unser Immunsystem. Bewegungsmangel und dauerhafter Stress können den Serotoninspiegel stören und damit auch direkt unsere Darmtätigkeit beeinflussen. Als weitere Folge einer Stressreaktion kann sich die Zusammensetzung der Darmbakterien unseres Mikrobioms verändern. Eine gestörte Darmflora kann sich dann im Verdauungssystem z.B. durch Völlegefühl oder Blähungen bis hin zum Reizdarm zeigen.
Eine medikamentöse Behandlung ist nicht in allen Fällen nötig. Mit dem Führen eines Ernährungstagebuchs, in dem man festhält, was genau man zu welcher Uhrzeit zu sich nimmt, können in vielen Fällen Auslöser ausfindig gemacht werden. So kann man von bestimmten Nahrungsmitteln auf eventuelle Unverträglichkeiten schließen. Auch unregelmäßiges Essen oder zu wenig Flüssigkeit können zu Problemen im Magen-Darm-Bereich führen. Deshalb sollte man sich immer Zeit für die Mahlzeiten nehmen, auf eine bewusste und ausgewogene Kost setzen und sich regelmäßig bewegen, um Magen-Darm-Beschwerden in den Griff zu bekommen.
Besonders Menschen, die während der Arbeitszeit viel sitzen, sollten im Alltag einen Ausgleich schaffen und immer wieder aufstehen. Mittags einen Spaziergang machen, öfter mal mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren und die Treppen statt den Lift nehmen. Das regt die Verdauung an und beugt Darmbeschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen oder Verstopfung vor.
Außerdem ist zu beachten: Auch der Konsum von Alkohol oder Nikotin kann zu einem gestörten Verdauungstrakt beitragen. Ebenso können die Magen-Darm-Symptome Nebenwirkungen von bestimmten Medikamenten sein.