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Bitte vs. Manipulation: So erkennst du den Unterschied in einer Beziehung

Illustration Person als Marionette zwischen Händen | © Getty Images/TarikVision
Lässt du dich von deinem Partner manipulieren?
© Getty Images/TarikVision

Kommunikation ist mit das Wichtigste in einer Partnerschaft, so heißt es immer. Dabei kommt es aber vor allem darauf an, wie miteinander kommuniziert wird. Wir verraten dir hier, wie sich eine aufrichtige Bitte von einer manipulierenden unterscheiden lässt.

Entscheidungsfreiheit oder Druck?

In der Theorie lassen sich Bitte und Manipulation ganz klar differenzieren. Möchten wir jemanden um etwas bitten, sollten wir das aufrichtig, deutlich und respektvoll tun, sodass unser Gegenüber frei entscheiden kann, was er/sie tun möchte. 

Versuchen wir jemanden zu manipulieren, kommt meist ein nicht so schönes Element hinzu. Dann arbeiten wir mit Druck und emotionaler Erpressung. Wir erzeugen bei der anderen Person Scham, Schuldgefühle und ähnliches, damit sie tut, was wir wollen.

Manipulierende Aussagen: So bitte nicht!

Es gibt Menschen, die andere mit Absicht und zu ihren persönlichen Zwecken manipulieren. Zu diesen würde ich mich nicht zählen und du dich sicher auch nicht. Und dennoch kann es uns schnell (unbewusst) passieren, dass wir eine manipulative Bitte aussprechen. Die klingen dann in etwa wie folgt:

  1. Wieso muss ich den Haushalt eigentlich immer alleine schmeißen? Du machst gar nichts!

    Besser: Ich brauche mehr Unterstützung im Haushalt. Lass uns bitte einen Plan machen und die Aufgaben aufteilen.

  2. Wenn du jetzt mit deinen Freunden weggehst, fühle ich mich wieder schlecht und werden den ganzen Abend weinen!

    Besser: Es ist schwierig für mich, wenn du alleine mit deinen Freunden unterwegs bist. Ich würde deshalb gern mit dir über meine Ängste und Sorgen sprechen und eine Lösung finden. 

  3. Der Mann meiner Schwester bringt ihr jede Woche Blumen mit. Ich bekomme ja nie Geschenke.

    Besser: Ich würde mich hier und da sehr über eine kleine Aufmerksamkeit wie Blumen freuen. Gibt es auch etwas, das du dir von mir wünschen würdest?

Wenn du keine Schuldzuweisungen, Erpressungsversuche oder Pauschalisierungen (z.B. nie, immer) nutzt und stattdessen auf eine freundliche, gewaltfreie Kommunikation mit Ich-Botschaften (z.B. "Ich brauche, fühle, wünsche mir") setzt, wird dein gegenüber weniger defensiv reagieren und viel offener für deine Bitte sein.

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Frau und Mann sitzen im Bett und haben Streit | © gettyimages.de| PeopleImages

Lass dich nicht manipulieren!

Erkennst du deine*e Partner*in in den oben genannten Aussagen, dann kann es sein, dass du schon öfter Opfer einer Manipulation wurdest. So kannst du damit umgehen:

  1. Sobald du bei einer vermeintlichen Bitte deines*r Partner*in Schuld, Scham oder ähnliches spürst, sollte das ein Warnsignal sein.

  2. Sprich offen an, wie du dich durch die Aussage fühlst, z.B. "Es setzt mich unter Druck, wenn ...".

  3. Zeige, dass du Verständnis für das Anliegen deines*r Partner*in hast, aber mache deutlich, dass du einen respektvollen, druckfreien Umgang möchtest.

  4. Hilf ihm*r gegebenenfalls seine/ihre Bitte neu zu formulieren und findet gemeinsam einen guten Weg für euch.

Schafft ihr es nicht, eure Kommunikation zu verbessern, kann euch ein*e Paartherapeut*in dabei unterstützen. Lässt sich dein*e Partner*in überhaupt nicht darauf ein und versucht dich weiterhin zu manipulieren, solltest du deine Konsequenzen ziehen. Denn du verdienst einen liebevollen und respektvollen Umgang.

 

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