Zurück in Oz

"Wicked 2" mit Ariana Grande: Besser als der erste Teil?

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Ariana Grande in Wicked Teil 2 | © Universal Pictures
Ariana Grande verzaubert auch in Teil 2 von Wicked mit ihrer Performance als Glinda.
© Universal Pictures

An "Wicked" kam letztes Jahr wirklich niemand vorbei. Die Musical-Verfilmung erzählt die Vorgeschichte des Filmklassikers "Der Zauberer von Oz" aus dem Jahre 1939. Doch auch wenn man den Film oder das Broadway-Musical nicht gesehen hat, kann man "Wicked" als Kinofilm voll und ganz genießen. 

Ab dem 20. November startet Teil 2 der Musicalverfilmung mit Ariana Grande, Cynthia Erivo, Jonathan Bailey und Jeff Goldblum. Ich habe die Fortsetzung bereits gesehen und verrate dir hier, ob sich der Kinobesuch lohnt. 

"Wicked": Darum geht es im Kinofilm

Im Mittelpunkt stehen die zwei Studentinnen Elphaba und Glinda, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Glinda (Ariana Grande) aus einer reichen Familie stammt und bei allen beliebt ist, kam Elphaba (Cynthia Erivo) mit einer grünen Hautfarbe zur Welt und erfuhr ihr Leben lang nur Ablehnung. Schon immer hat sie besondere Kräfte, die sie jedoch nicht zu kontrollieren vermag, bis sie die Universität Shiz besucht.

Dort lernt sie endlich, ihre Zauberkräfte zu beherrschen, doch muss sie sich auch ein Zimmer mit Glinda teilen. Anfangs noch verfeindet, lernen sich die beiden Studentinnen näher kennen und werden schließlich zu Freundinnen. Der Besuch beim berühmten Zauberer von Oz verändert allerdings alles für Elphaba, als sie die Wahrheit darüber erfährt, warum plötzlich Tiere aus Oz verbannt werden. Es kommt zu einem großen Kampf und der Frage, wer wirklich gut oder böse ist. 

Teil 1 endet mit einem dramatischen Cliffhanger, in dem Elphaba fliehen muss und vom Land Oz als böse Hexe gesucht wird. Glinda bleibt zurück und steht zwischen den Stühlen. 

4 Gründe, warum du "Wicked" im Kino sehen solltest

1. Ein Kinoerlebnis, das nachdenklich stimmt

"Wicked" thematisiert viele Probleme und Konflikte der aktuellen Zeit. Es geht um Vorurteile, Ausgrenzung und gefährliche Machtstrukturen. Obwohl die politische Botschaft sehr geschickt in die Handlung verstrickt ist, wird man beim Zuschauen zum Nachdenken angeregt. 

Die Unterhaltung kommt aber keinesfalls zu kurz. Die atemberaubenden Bilder, die magischen Schauplätze, die gefühlvollen Lieder und die märchenhaften Kostüme machen "Wicked" zu einem einzigartigen Kinoerlebnis, das ich schon lange nicht mehr hatte.

2. Ariana Grande und ihre Darstellung als Glinda

Ariana Grande spielt die Rolle der beliebten und privilegierte Studentin Glinda. Mit ihren märchenhaften, rosafarbenen Kleidern und der langen, hellblonden Mähne ist die Popsängerin fast nicht wiederzuerkennen. Zugeben, anfangs fand ich den Look etwas gewöhnungsbedürftig, doch er passt perfekt zu ihrer Rolle und man merkt Ariana Grande an, dass sie komplett darin aufgeht.

Die 32-Jährige spielt Glinda so anmutig, humorvoll und überzeugend, dass man wie gebannt von ihrer Darstellung ist. Sie bringt den leicht naiven, optimistischen und selbstverliebten Charakter von Glinda sehr unterhaltsam und sympathisch rüber. Wenn jemand für Lacher im Film sorgt, dann ist es Ariana Grande. 

Wer dachte, das lässt sich nicht toppen, wird in der Fortsetzung eines Besseren belehrt. Glinda zeigt in Teil 2 noch mehr Facetten von sich, ihren inneren Konflikt, die heile Fassade aufrechtzuerhalten und gleichzeitig ihre Freundin Elphaba zu beschützen, bringt Ariana Grande perfekt auf den Punkt. 

3. Ein Fantasy-Highlight

"Wicked" ist keinesfalls nur was für Musical-Liebhaber. Vor allem Fans von Fantasy kommen sehr auf ihre Kosten. Die beeindruckende Universität Shiz mit sprechenden Tieren als Lehrern oder die magische Smaragdstadt, in der der Zauberer von Oz wohnt, haben mich als großen Harry Potter-Fan besonders begeistert.

Auch Elphabas erster Ritt auf einem Besen in Kombination mit ihrem grandiosen Gesang haben absolute Gänsehaut bei mir ausgelöst. 

4. "Birdgerton"-Star Jonathan Bailey

Ein weiterer Grund, warum sich Teil 2 von "Wicked" lohnt, ist die Performance von "Bridgerton"-Star Jonathan Bailey. Er spielt den attraktiven Prinzen Fiyero, der als Student an der Shiz beginnt und sich sofort zu Glinda hingezogen fühlt. Nach einer Zeit entwickelt er jedoch Gefühle für Elphaba und ist von ihrem großen Herz und Aktivismus angetan. In Teil 2 zeigt der schöne Prinz auch andere Facetten von sich und beweist sehr viel Mut und Tapferkeit. 

Jonathan Bailey verzaubert nicht nur mit seinem Charme, sondern auch mit seinen Fähigkeiten beim Tanz. Dass der 37-Jährige früher Ballett getanzt hat, sah man bereits in Teil 1, als er in der fröhlichen "Tanz durch die Welt"-Nummer durch die Bibliothek tanzt. 

Fazit: Lohnt sich die Fortsetzung von "Wicked"?

Die kurze Antwort: Ja, aus den genannten Gründen. Im zweiten Teil spitzt sich der Konflikt im Land Oz zu und die Spannung erreicht ihren Höhenpunkt. Glinda und Elphaba kämpfen auf ihre eigene Weise um das Gute und müssen dafür schwere Opfer hinnehmen.

Die Chemie zwischen Cynthia Erivo und Ariana Grande wirkt noch intensiver als im ersten Teil. Als Zuschauer*in ist es berührend mitanzusehen, wie die Freundschaft ihrer Figuren an Tiefe gewinnt. 

Regisseur Jon M. Chu hat einen interessanten Weg gefunden, um die Handlung rund um Dorothy aus " Der Zauberer von Oz" im zweiten Teil einfließen zu lassen. Dorothys Gesicht ist niemals richtig zu sehen, dafür erfahren wir umso mehr über die tragische Vorgeschichte ihrer Begleiter, die Vogelscheuche und der Blechmann. 

Fazit: Alles in allem kann die Fortsetzung mit dem ersten Teil mithalten. Die einjährige Pause zwischen dem Erscheinen beider Teile hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht. Die Fortsetzung wirft einen direkt in die Handlung zurück, sodass man sich als Zuschauer*in erst wieder einfinden muss. Viel schöner wäre es gewesen, von Anfang an in der Welt von Oz zu bleiben. 

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