Zugegeben, Liebe auf den ersten Schluck war es nicht. Auch nicht auf den zweiten. Irgendetwas musste am aktuellen Matcha-Hype aber doch dran sein? Ich wollte es herausfinden und probierte mich durch: Matcha Latte mit Kuh- (bäh!), Kokos- (hmm…) und Hafermilch (mmh!), Matcha Latte für 5 Euro in Berlin, Matcha Latte für 8 Franken in Zürich.
Schnell merkte ich: Mit hochwertigem Pulver und der richtigen Milch zubereitet, schmeckt mir Matcha ja doch! So sehr, dass im Sommerurlaub kaum ein Tag verging, an dem ich keinen (Iced) Matcha Latte trank. Das hinterließ seine Spuren auf dem Konto und konnte so nicht weitergehen. Ich musste lernen, Matcha Latte selber zu machen.
Wie es der Zufall wollte, trudelte kurz nach meinem Urlaub eine Pressemitteilung ein, in der ein Matcha Starter Kit angepriesen wurde. Perfekt für Anfänger*innen wie mich! Ein paar Klicks später war ich stolze Besitzerin dieses Matcha-Sets von Paper & Tea. Mit Pulver, Bambusbesen und -Löffel, Schale und Sieb ausgerüstet, konnte die Mission Matcha beginnen.
Als ich mein Matcha-Set auspackte, fühlte ich mich wie eine japanische Teemeisterin. Beim ersten Versuch, Matcha Latte zuzubereiten, musste ich aber einsehen: Davon bin ich meilenweit entfernt. Obwohl ich mir vorab unzählige Tutorials angeschaut hatte und mein Instagram-Feed seither voll von grünen Getränken ist, klappte es nicht auf Anhieb.
Das Hauptproblem war das falsche Mischverhältnis von Matcha und Wasser. Im Eifer des Gefechts überlas ich, dass man zum Auflösen des Matchapulvers erstmal nur einen Drittel der im Rezept empfohlenen Wassermenge verwenden soll. Ich goss direkt 150 ml Wasser zu einem Teelöffel Matchapulver und wunderte mich, warum keine schaumige Masse entstand. Von der verspritzten Küche ganz zu schweigen.
Also nochmals neu. Der zweite Matcha Latte gelang überraschend gut und konnte sich, ganz zur Freude meiner inneren Ästhetin, sehen lassen. Und das Wichtigste: Er überzeugte geschmacklich – mehr als in manchen Cafés, die ich getestet hatte!
Seither bereite ich Matcha Latte regelmäßig selber zu: Erst kalt, dann warm und seit Neuestem wage ich mich sogar an ausgefallene Kreationen. Mein Lieblingsrezept im Herbst? Pumpkin Spice Matcha Latte.
Kürbisgewürz im Matcha? Als ich die ungewöhnliche Kombination auf Social Media entdeckte, war ich skeptisch und neugierig zugleich. Ich beschloss, dem Rezept eine Chance zu geben und wurde positiv überrascht. Überzeuge dich selbst und probiere meinen Pumpkin Spice Matcha Latte. Du brauchst:
Bambusbesen (Chasen)
Matchaschale (Chawan)
Bambuslöffel (Chashaku)
feines Sieb
optional: Milchschäumer
Shopping-Tipp: Das praktische Matcha Starter Kit von Paper & Tea beinhaltet alles, was du für die Matcha-Zubereitung brauchst.
1 TL Pumpkin Spice
1 EL Kürbispüree
2 g Matcha (1 TL)
50 ml warmes Wasser (70-80 °C)
150 ml Milch deiner Wahl (zum Beispiel Hafermilch von Alpro)
optional: Eiswürfel
1. Weiche den Bambusbesen als Erstes für circa 30 Sekunden in warmem Wasser ein. Das ist wichtig, damit seine Borsten geschmeidig bleiben und nicht brechen. Gib währenddessen einen Esslöffel Kürbispüree und einen Teelöffel Pumpkin Spice in ein Glas und verrühre beides zu einer Paste.
2. Siebe die gewünschte Menge Matcha mithilfe des Bambuslöffels in die Schale. Ich empfehle für eine Portion circa zwei Gramm, was ungefähr einem Teelöffel entspricht. Füge 50 Milliliter warmes Wasser hinzu. Wichtig ist, dass das Wasser nicht kocht, da das Pulver sonst bitter schmeckt und die Nährstoffe verloren gehen. Ideal ist eine Wassertemperatur von 70–80 °C.
3. Schlage den Matcha dann in Zick-Zack-Bewegungen schaumig. Je nach gewünschter Cremigkeit gibst du anschließend noch etwas Wasser hinzu oder lässt die Wassermenge, wie sie ist.
4. Im nächsten Schritt schäumst du die Milch auf. Nutze dazu die Wärmefunktion des Milchschäumers. Für Iced Matcha Latte überspringst du diesen Schritt und gibst kalte Milch zusammen mit Eiswürfeln ins Glas.
5. Zum Schluss gießt du den angerührten Matcha in das Glas mit dem Kürbispüree und der Milch, toppst das Ganze mit Pumpkin Spice und rührst vor dem Trinken um, sodass sich die Zutaten vermischen. Cheers!
Matcha schmeckt nicht nur lecker, sondern steckt auch noch voller Antioxidantien, Vitamine und Aminosäuren, die den Körper schützen, das Immunsystem stärken und die Gedächtnisleistung erhöhen. Mehr zu den gesundheitlichen Vorteilen von Matcha erfährst du hier.
Durch das enthaltene Koffein wirkt er belebend, aber sanfter als Kaffee. Mehr als ein bis zwei Portionen pro Tag solltest du trotzdem nicht trinken. Das ist aufgrund der langanhaltenden Wirkung auch gar nicht nötig: Mich, die bisher kaum Koffein zu sich genommen hat, rettet schon ein Glas Matcha Latte aus dem Nachmittagstief.
Wer empfindlich auf Koffein reagiert, kann auch auf mildere Tees ausweichen. Hoji-cha beispielsweise ist bekömmlicher, aber genauso aromatisch. Das wird dann mein nächstes DIY-Projekt!
Lieber Kaffee? Hier geht's zum Rezept für Pumpkin Spice Latte