Laut Psychotherapie tragen wir alle ein inneres Kind in uns. Damit sind die gespeicherten Erfahrungen, Gefühle und Erinnerungen aus der eigenen Kindheit gemeint, die uns emotional geprägt haben – und die auch im Erwachsenenalter überraschend oft das Steuer übernehmen.
Ist dein inneres Kind eher verletzlich, neugierig, manchmal trotzig oder bedürftig? Hier erfährst du, in welchen drei Alltagssituationen sich dein inneres Kind besonders gerne zeigt – und wie du liebevoll mit ihm umgehen kannst.
Du bekommst eine kritische Nachricht von deiner Freundin – und plötzlich fühlst du dich tief verletzt, unverstanden oder sogar wütend? Das ist typisch inneres Kind.
So eine emotionale Überreaktion hat oft weniger mit der aktuellen Situation zu tun, als mit einem alten Gefühl, das getriggert wurde – zum Beispiel die Angst, nicht genug zu sein oder verlassen zu werden.
Was hilft? Frag dich kurz: Welche Erinnerung oder welches Gefühl kenne ich schon von früher? So findest du heraus, dass dein aktuelles Gefühl zwar echt ist – aber nicht unbedingt zur jetzigen Situation gehört.
Wenn du dieses Selbstmitgefühl entwickelst und zu deinem besten Freund machst, wirst du zukünftig besser mit deinen Emotionen umgehen können.
Du sitzt im Meeting, möchtest etwas sagen, aber deine Stimme bleibt leise. Oder du traust dich nicht, „Nein“ zu sagen, weil du niemanden enttäuschen willst.
Hinter solchen Momenten steckt oft das innere Kind, das sich nach Anerkennung und Sicherheit sehnt – und sich nicht traut, aus der Reihe zu tanzen oder sich den Raum zu nehmen.
Was hilft: Stell dir vor, du würdest deinem inneren Kind die Hand reichen und sagen: „Ich bin da. Ich kümmere mich um dich.“ Dadurch stellst du eine innere Verbindung her und die kann unglaublich stärkend sein – und dir helfen, mutiger und selbstwirksamer aufzutreten.
Kennst du das: Du willst unbedingt gemocht werden – von deinem/r Partner*in, deinen Freund*innen oder sogar von Fremden im Netz? Oft steckt hinter diesem People Pleasing ein altes Bedürfnis des inneren Kindes: „Bitte seht mich! Bitte habt mich lieb!“
Was hilft: Fang an, dir selbst diese Liebe zu geben. Kleine Rituale wie ein liebevoller Tagesrückblick, ein Kompliment an dich selbst oder einfach mal innehalten und tief durchatmen können Wunder wirken.
Passende Lektüre zum Thema findet ihr hier:
Es geht nicht darum, das innere Kind „loszuwerden“ oder durch und durch erwachsen zu werden, sondern es zu integrieren. Wenn du lernst, die Signale zu erkennen und freundlich mit ihnen umzugehen, wirst du innerlich freier, sicherer und überraschend viel entspannter.
Psychologie: 5 Anzeichen, dass du das Ugly Duckling Syndrome hast
Psychologie: Was es bedeutet, wenn du keine beste Freundin hast
Joy of Missing Out: 5 Psychologie-Tipps für weniger Stress und mehr Selfcare