Weltfrauentag

6 bahnbrechende Entdeckungen von Frauen, die Männern zugeschrieben wurden

Schwarz-Weiß Aufnahme von Katherine Johnson am Schreibtisch | © Getty Images/Donaldson Collection
Die Mathematikerin Katherine Johnson spielte eine Schlüsselrolle bei der Mondlandung. Weltweit bekannt wurde sie erst durch den Kinohit Hidden Figures.
© Getty Images/Donaldson Collection

Obwohl es in der Geschichte nicht an brillanten Erfinderinnen und Wissenschaftlerinnen mangelt, wurde die innovative Arbeit von Frauen oft übersehen. Hier sind 6 Entdeckungen von Frauen, für die Männer den Ruhm bekamen.

Dr. Grace Murray Hopper: Computer-Programmiersprache

Obwohl auch heute noch oft davon gesprochen wird, dass John von Neumann das erste Programm des Harvard Mark I (einer der ersten Computer überhaupt) initiierte, ist Hopper diejenige, die die Codes zur Programmierung erfand. Eine der von ihr erfundenen Programmiersprachen, COBOL, ist auch 2024 noch z. B. im Finanz- und Bankenwesen, der Luftfahrt oder im Gesundheitswesen verbreitet.

Jocelyn Bell Burnell: Pulsare

Als Forschungsassistentin in Cambridge entdeckte Jocelyn Bell Burnell 1967 unregelmäßige Radiopulse. Nachdem sie die Entdeckung ihrem Betreuer gezeigt hatte, arbeitete das Team zusammen, um herauszufinden, worum es sich tatsächlich handelte: Neuronensterne (auch Pulsare genannt). Für ihre außergewöhnliche Entdeckung erhielt Burnell keine Anerkennung - stattdessen wurden ihr Doktorvater Antony Hewish und ihr Kollege Martin Ryle 1974 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. 

Rosalind Franklin: DNA-Doppelhelix

Die Entdeckung der DNA als Doppelhelix, wie wir sie heute kennen, ist Rosalind Franklin zu verdanken. Dass wir die Entdeckung der Doppelhelix-Struktur vor allem mit den Namen zweier Wissenschaftler verbinden, liegt an einem wissenschaftlichen Kriminalfall. Denn während Rosalind Franklin zusammen mit ihrem Doktoranden Raymond Gosling die entscheidende Entdeckung machte, entnahmen James Watson und Francis Crick die entscheidenen Daten zur Entschlüsselung ohne Franklins Einverständnis einem ihrer inoffiziellen und unveröffentlichten Berichte. Sie publizierten die auf Franklin zurückgehenden Entdeckungen unter ihrem eigenen Namen und erhielten dafür 1962 den Nobelpreis. Rosalind Franklin erlebte dies nicht mehr. Sie starb vier Jahre zuvor an Krebs - begünstigt durch die starke Röntgenstrahlung, der sie bei ihren Forschungen ausgesetzt war.

Hedy Lamarr: Wi-Fi, GPS & Bluetooth 

Filmschauspielerin, Schönheitsikone, Wissenschaftlerin - die meisten Menschen erinnern sich an Hedy Lamarr als Star einiger Schwarzweißfilme. Während des Zweiten Weltkriegs entwickelte das wissenschaftliche Multitalent jedoch gemeinsam mit einem Partner für die Alliierten die sogenannte Frequenzsprungtechnik. Diese wurde damals unter anderem zur Steuerung von Raketen eingesetzt, ebnete aber auch den Weg für drahtlose Kommunikationstechnologien wie Wi-Fi, GPS und Bluetooth.

Katherine Johnson: Der Pfad zur Mondlandung

Einige kennen den Namen Johnson vielleicht aus dem Kinohit Hidden Figures aus dem Jahr 2017. Für alle, die den Film noch nicht gesehen haben: Johnson berechnete Ende der 1960er Jahre die korrekte Umlaufbahn für die Raumfahrtmission Apollo 11 und trug damit maßgeblich zum Erfolg der ersten Mondlandung bei. In einer Zeit, in der Johnson als woman of color vielfältigen Diskriminierungen durch männliche Kollegen und frauenfeindlichen Strukturen in der Wissenschaft ausgesetzt war, setzte sie sich durch. Für ihre wertvolle Arbeit erhielt sie 2015 die Presidential Medal of Freedom - eine der beiden höchsten zivilen Auszeichnungen der USA.

Elizabeth Magie Phillips: Monopoly

Die Erfindung dieses beliebten Brettspiels wurde jahrelang Charles Darrow zugeschrieben. Die ursprüngliche Idee zu The Landlord's Game stammt jedoch von Elizabeth Magie Phillips aus dem Jahr 1903.
Fun Fact: Ironischerweise entwickelte Phillips das Spiel, um die Ungerechtigkeiten im Zusammenhang mit Landbesitz und Monopolbildung zu demonstrieren. Der Spieleverleger Charles Darrow stahl die Idee und verkaufte sie 1935 an die Spielefirma Parker Brothers, die das Spiel mit leicht abgeänderten Regeln auf den Markt brachte. Zwar wurde Phillips nach einem Rechtsstreit um das Patent bezahlt - als Erfinder von "Monopoly" ging jedoch Darrow in die Geschichte ein. Mit seiner gestohlenen Idee wurde er zum Millionär.

Am 8ten März ist Weltfrauentag

Seit über einem Jahrhundert ist der 8. März der "Internationale Frauentag" . Weltweit dient dieser Tag dazu, auf Themen wie Sexismus, Diversität und anhaltende Geschlechterungleichheiten aufmerksam zu machen. Er steht im Zeichen der Solidarität mit allen, die unter den Auswirkungen des Patriarchats leiden. Und auch 2024 besteht noch ein erheblicher Handlungsbedarf – längst ist nicht alles gesagt. Mehr Informationen zum Weltfrauentag und zu dem, was uns dieses Jahr sonst noch bewegt findet, ihr hier.

 

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