Menstrual Hygiene Day: Wie du mehr Nachhaltigkeit in die Menstruationsroutine integrieren kannst

Was bedeutet Nachhaltigkeit während der Menstruation?

Kommen wir wieder auf Zahlen zu sprechen: Viele von uns verbringen im Schnitt etwa 10 Jahren oder anders ausgedrückt 3.500 Tage im Leben (vom ersten Zyklus bis zur Menopause) mit der Menstruation. Rechnet man das auf Periodenprodukte um, dann sind das im Schnitt (natürlich variiert das stark von Person zu Person) etwa 11.000 Tampons, die während dieser gesamten Dauer verbraucht werden. Traditionelle Einwegprodukte, d.h. Tampons oder Binden erzeugen große Mengen an Abfall und tragen zur Verschmutzung der Umwelt bei. Sowohl Tampons als auch herkömmliche Binden sind für den Einmalgebrauch designt, sind leider oft aus biologisch nicht gut abbaubaren Materialien und sind auch in ihrer Herstellung nicht gerade klimafreundlich. Laut BUND beträgt der Plastikanteil sogar bei Tampons bis zu 6%. Um Binden feuchtigkeitsbeständig zu machen, bestehen diese bis zu 90% aus rohölbasiertem Kunststoff.

Nach den ganzen hard facts eine gute Nachricht: Wer seine Menstruation etwas umweltfreundlicher gestalten will, hat es heute einfach denn je. Es gibt nämlich eine ganze Menge alternative Produkte, die nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel eine erhebliche Verbesserung darstellen. Persönlich getestet und für sehr gut befunden: Hier kommen unsere Favoriten!

1. Menstruationstassen

Ungeschlagene Nummer 1: Menstruationstassen sind wiederverwendbare Silikon- oder Latexbecher, die das Menstruationsblut auffangen. Sie können anfangs etwas tricky in der Anwendung sein, davon solltet ihr euch aber nicht abschrecken lassen. Gerade für Menschen mit stärkerer Blutung bieten diese Tassen die Erlösung – denn kein anderes einführbares Produkt fängt so viel Blut auf wie sie. Eine Tasse kostet in etwa 8€ (Preise variieren nach Hersteller) und kann locker über mehrere Jahre verwendet werden. Auf lange Sicht sind sie damit auch wesentlich kostengünstiger als Tampons und Co. Darüber hinaus besteht keine Gefahr von Chemikalien oder Bleichmitteln, da die Tassen aus medizinischem Silikon oder Latex bestehen.

2. Stoffbinden

Stoffbinden sind waschbare und wiederverwendbare Alternativen zu Einwegbinden, die mithilfe von Druckknöpfen in den Slip geklippt werden können. Meistens bestehen sie aus weichen und atmungsaktiven Materialien wie Baumwolle oder Bambusfasern. Stoffbinden reduzieren den Abfall erheblich und sind schonender zur Haut, da sie keine schädlichen Chemikalien enthalten. Durch regelmäßiges Waschen und Wiederverwenden können auch sie über Jahre hinweg genutzt werden.

3. Periodenunterwäsche

Ein weiterer Favorit: Die Periodenunterwäsche. Hier gibt es mittlerweile eine Menge Marken mit diversen innovativen Herangehensweisen. In jedem Fall verfügt diese Unterwäsche über integrierte absorbierende Schichten, die das Menstruationsblut auffangen und sicher halten. Nach dem Gebrauch können sie gewaschen und wiederverwendet werden. Dadurch, dass sie perfekt am Körper liegen und viel Blut aufnehmen können, sind sie eine sehr sichere Alternative auch für starke Tage. Und keine Sorge vor ollen Schlüppies: Periodenunterwäsche kommt mittlerweile in allen möglichen Farben und Formen und kann auch guten Gewissens außerhalb der Periode getragen werden.

4. Naturschwämme

Eine direkte Alternative zu Tampons sind die Naturschwämme. Das sind saugfähige Schwämme aus dem Meer, die während der Menstruation einfach eingeführt werden können. Da sie super weich und anpassungsfähig sind, können sie auch ganz einfach während dem penetrativen Sex an Ort und Stelle bleiben und sorgen so für weniger Aufräumarbeit nach dem Sex.  Wichtig beim Schwamm: Die gründliche Reinigung. Durch die vielen Öffnungen setzen sich hier gerne mal Überreste ab. Wer auf Nummer sicher gehen will, legt den gereinigten Schwamm für etwa 2 Stunden in ein Essigbad, um Bakterien abzutöten.

5. Zyklus Tracker

Auch sogenannte Menstruations- oder Zyklus Tracker können hilfreich sein, um wichtige Insights in die persönliche Funktionsweise zu erhalten und Achtsamkeit im Umgang mit dem eigenen Zyklus zu fördern.

Angebote wie die Teena App vermitteln wertvolles Wissen rund um alles, was mit dem menstruierenden Körper und dem Menstruationszyklus zusammenhängt: Neben Infos zu Anatomie und Co. gibt es aber auch Selfcare-Tipps für die Periode und eine sogenannte Cycle Journey. Apps wie Teena sollen vor allem dabei unterstützen, den eigenen Körper zu verstehen und ein Gefühl für die unterschiedlichen Phasen des Zyklus zu entwickeln. Mit dem neu gewonnenen Wissen könnt ihr eure Zyklusphasen bestmöglich für euch nutzen und körperlichen Veränderungen neugierig und gelassener entgegensehen.

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