Entscheidender Faktor für ein glückliches Leben

Geld oder Liebe? Psychologin verrät, was wirklich glücklich macht

Junge Frau hält glücklich die Arme in die Luft und hat die Augen geschlossen | © Getty Images/Letizia McCall
Was ist der entscheidende Faktor für ein glückliches Leben? Eine Psychologin klärt auf
© Getty Images/Letizia McCall

Psychisch und physisch gesund bleiben, ein erfülltes und glückliches Leben führen: Gerade in Krisenzeiten fällt das nicht immer leicht. Psychologin und Bestsellerautorin Stefanie Stahl erklärt, was entscheidend ist.

"Tiefe und erfüllte Bindungen" sind der emtscheidende Faktor für ein glückliches Leben

"Tiefe und erfüllte Bindungen" sorgen dafür, "dass wir psychisch und physisch gesund bleiben. Sie sind der entscheidende Faktor für ein glückliches und erfülltes Leben", sagt Psychologin und Bestsellerautorin Stefanie Stahl im Interview mit spot on news. Auch in diesem Jahr steht sie mit ihrem Erfolgstitel "Das Kind in dir muss Heimat finden" wieder ganz oben auf der "Spiegel"-Jahresbestsellerliste - zum sechsten Mal in Folge. Hier erklärt die Expertin, wie man Zuversicht in sein Leben bringt und warum viele gute Neujahrsvorsätze scheitern.

Interview mit Psychologin Stefanie Stahl

Liebe Frau Stahl, Ihr Mega-Seller "Das Kind in dir muss Heimat finden" bleibt weiterhin bei den Leserinnen und Lesern sehr gefragt. Was macht Ihrer Meinung nach den großen Erfolg aus?

Stefanie Stahl: In dem Buch habe ich mit dem Schattenkind eine klare Struktur entworfen, wie unsere Kindheitsprägungen unser Denken, Fühlen und Verhalten stark beeinflussen. In dieser Struktur kann sich jeder wiederfinden und seine individuellen Themen bearbeiten.

Mit dem Sonnenkind liefere ich eine Struktur, um die Probleme zu lösen. Da diese Themen auf jeden Menschen zutreffen, kann jeder Erwachsene und Jugendliche gut damit arbeiten. Im Ergebnis hilft das Buch den Menschen, ihr Selbstwertgefühl zu verbessern und ihre Probleme zu lösen. Deswegen wird es sehr oft weiterempfohlen und verschenkt.

Der Jahreswechsel steht an. Viele Menschen machen sich gute Vorsätze. An was liegt es, dass sie häufig damit scheitern?

Stahl: Vorsätze, die zum neuen Jahr getroffen werden, sind meistens rational, nach dem Motto: Ich muss abnehmen, weniger trinken, mehr Joggen usw. Häufig steht dahinter aber kein echter emotionaler Wille. Für tiefere Einsichten, aus denen neue Verhaltensweisen resultieren, benötigt man keinen Jahreswechsel. Ich glaube, die guten Vorsätze zu Neujahr erfüllen vor allem den Zweck, dass man vorher nochmal richtig die Sau rauslassen kann.

Was ist nötig, um sich wirklich umzuprogrammieren, um dauerhaften Erfolg mit den Veränderungen zu haben?

Stahl: Wichtig ist ein klarer Wille und der lässt sich leider nicht allein rational herbeiführen. Vor allem, wenn der Leidensdruck gering ist, bleibt es beim "Du solltest..." stecken. Gute Vorsätze gelingen besser, wenn sie von Innen kommen, weil man eine tiefe Einsicht, ein Bedürfnis hat. Ich denke, man sollte sich fragen, was man selbst wirklich will und sich weniger danach ausrichten, was von außen gepredigt wird. Wenn die guten Vorsätze nämlich wirklich die eigenen sind und nicht nur ein "Du solltest...", dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie in mein Leben integriere, sehr viel höher.

Life Hacks, die den Alltag erleichtern

Life Hacks, die den Alltag erleichtern | © iStock | DeRepente

Jungen Menschen hat die Corona-Krise häufig wichtige Entwicklungsjahre geraubt, nun kommen Ukraine-Krieg, steigende Lebenshaltungskosten dazu, die Folgen des Klimawandels sind stets präsent. Welche Auswirkungen hat das auf diese Generation und wie beeinflusst das die ganze Gesellschaft?

Stahl: Von der neuen Generation wird eine hohe Anpassungsleistung abverlangt. Die Zeiten ändern sich gefühlt im Minutentakt und hier ist Flexibilität gefragt. Welche Auswirkungen das auf die gesamte Gesellschaft hat, wird sich in der Zukunft in psychologischen Untersuchungen feststellen lassen.

Umso wichtiger in diesen Zeiten ist, dass Menschen Stabilität in sich finden und dabei kann Psychoedukation sehr hilfreich sein. Es gibt mittlerweile ein breites Angebot an Podcasts, Youtube-Formaten oder Büchern. Auch psychologische Unterstützung kann sehr hilfreich und befreiend wirken und muss nicht immer erst erfolgen, wenn es innerlich brennt. Wenn hier ein Gefühl der inneren Kontrolle erwachsen kann, kann besser auf den äußeren Wandel reagiert werden.

Wie gehen ältere Generationen am besten damit um? Wie können wir den jungen Menschen Mut machen und sie unterstützen?

Stahl: Auch hier ist die Gemeinschaft gefragt und es liegt am Individuum, diese herzustellen. Wo kann Begegnung und Austausch zwischen den Generationen stattfinden? Als junger Mensch bedeutet das, mal im näheren Umfeld zu schauen, wo es Menschen gibt, die sich vielleicht Kontakt wünschen, aber sich nicht trauen oder nicht in der Lage sind diesen herzustellen: die eigenen Großeltern, die Nachbarin oder die Bewohner und Bewohnerinnen des Seniorenheims um die Ecke.

Bei der älteren Generation ist natürlich auch ein bisschen geistige und emotionale Flexibilität gefragt. Wo finde ich Anschluss oder wo habe ich den Kontakt einschlafen lassen? Sobald dieser hergestellt ist, tritt ein größeres Gefühl der Sicherheit auf. Viele Menschen haben nicht Angst vor dem Tod, aber Angst davor, alleine zu sterben.

 

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