Triggerwarnung: In diesem Artikel geht es um sexuelle Gewalt. Bei manchen Menschen kann dieses Thema negative Reaktionen auslösen. Bitte sei achtsam, wenn das bei dir der Fall ist.
Normalerweise sind erste Dates aufregend und magisch, denn oftmals können sie der Beginn einer schönen Beziehung sein. Allerdings ist die Grenze schnell überschritten, wenn es zu Gewalt oder sexuellen Übergriffen, auch Date Rape genannt, kommt. Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November, möchten wir dich über das Thema aufklären und dir zeigen, wie du dich davor schützen kannst.
Online-Dating-Plattformen sind beliebter denn je. Aber auch gefährlicher. Denn nach dem anfänglichen Kontakt auf Tinder, Bumble & Co. kommt es oft zu Dates, die zu Beginn harmlos erscheinen, aber schnell zu erzwungenen sexuellen Handlungen und zu sexueller Gewalt führen können.
Journalist/innen des Rechercheteams „VOLLBILD“ des SWR haben herausgefunden, dass es seit Beginn der Corona-Pandemie vermehrt zu sexuellen Übergriffen bei Treffen über Dating-Apps gekommen ist. Dafür haben sie eine Umfrage in mehr als 600 Beratungsstellen in Deutschland durchgeführt und erfahren, dass die meisten einen deutlichen Anstieg von sexuellen Übergriffen bei Verabredungen wahrgenommen haben. So gab es zum Beispiel allein in Kiel mindestens 100 Fälle. Es wird allerdings eine hohe Dunkelziffer vermutet, da viele Fälle nicht gemeldet werden. Der Grund für den Anstieg der Date Rapes lag vor allem daran, dass es während der Ausgangssperre schwieriger war, sich an öffentlichen Orten zu treffen und Täter so freier in ihrem Vorhaben waren.
Verabrede dich immer an öffentlichen Orten.
Erzähle Familie & Freund/innen von deinen Plänen, damit sie über Uhrzeit & Ort Bescheid wissen.
Teile deinen Live-Standort mit einer dir vertrauten Person.
Höre auf dein Bauchgefühl. Wenn du Angst hast, skeptisch bist oder das Gefühl hast, dass etwas nicht in Ordnung ist, vertraue darauf.
Achte auf das Verhalten deines Gegenübers. Sexuelle Anspielungen, unangebrachte Witze, eindringliche Blicke u.ä. sind bereits erste Grenzüberschreitungen und Warnsignale.
Lasse dein Getränk nie außer Augen.
Nimm niemals bereits geöffnete Getränke an.
Nimm dein Getränk immer mit, selbst wenn du auf Toilette gehst oder bestelle dir ein neues Getränk.
Trinke nichts, das komisch aussieht, riecht oder schmeckt.
Wehre dich lautstark, damit andere auf dich aufmerksam werden. Damit verunsicherst du den Angreifer.
Hilfe für Betroffene bei physischer und psychischer Gewalt
Wenn ihr, oder jemand, den ihr kennt, Opfer von Gewalt geworden seid, wendet euch bitte an das Telefon für Gewalt bei Frauen unter 08000 116 016. Die Telefonseelsorge steht euch ebenfalls ganztägig unter 0800 111 0111 oder 0800 111 0222 zur Verfügung.
Oder sucht euch bei folgenden Stellen Hilfe und Beratung:
Frauenberatungsstelle: www.frauen-gegen-gewalt.de
Frauenhäuser in eurer Nähe: frauenhauskoordinierung.de
Opferhilfeorganisation WEISSER RING e.V.: www.weisser-ring.de