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Gaslighting: Häufige Anzeichen für emotionale Manipulation in der Beziehung

Frau schließt die Augen während der Umarmung | © Getty Images/Ramzi Rizk
Gaslighting in der Beziehung: Die häufigsten Anzeichen für emotionale Manipulation
© Getty Images/Ramzi Rizk

Weniger um Herzschmerz, sondern vielmehr um emotionale Manipulation geht es bei Gaslighting. Wir stellen dir die häufigsten Anzeichen des Beziehungsphänomens vor, das nichts anderes als psychischer Missbrauch ist.

Was ist das Gaslighting?

Nach Benching, Ghosting oder Orbiting ist Gaslighting das neue Beziehungsphänomen, das jetzt die Runde macht. Dabei geht es weniger um Herzschmerz im klassischen Sinn, sondern viel mehr um emotionalen Missbrauch. Wenn dich dein Partner gezielt manipuliert, dir sagt, dass dein Handeln nicht richtig ist oder dich gar versucht umzumodeln, spricht man von Gaslighting. Du beginnst immer mehr an dir und deiner Person zu zweifeln. Das geht so weit, dass manche sogar ihre eigentliche Identität ablegen – nur um dem Partner zu gefallen. Von Angsstörungen, Depression und sozialen Rückzug ganz zu schwiegen...

So erkennst du Gaslighting in der Beziehung

1. Kontrolle über den Partner

Wer Gaslighter ist, hat die gesamte Kontrolle über den Partner. Dabei versuchen sie ihre Opfer klein zu halten und immer das Gefühl zu geben, ohne sie seien sie nicht lebensfähig.

2. Streiteskalation

Für Opfer, die aus dem Teufelskreis heraus wollen, ist die Konfrontation der erste Schritt. Aber leider wissen Gaslighter auch hier was zutun ist: Sie leugnen ihr Verhalten und stellen ihr Gegenüber als verrückt dar, die sich alles nur einbilden.

3. Auf der anderen Person herumhacken

Gaslighter scheuen sich nicht davor, auf ihr Gegenüber immer und immer wieder einzureden. Zu sagen, was sie dabei schlecht machen und Fehler an der Person auszuweisen, können sie dabei besonders gut. Die Beschuldigten fühlen sich immer schlechter und glauben nach den wiederholten Vorwürfen daran, dass etwas mit ihnen „falsch“ ist.

4. Immer wieder „gute Momente"

Gaslighter wären nicht manipulativ, wenn sie ihrem Opfer nicht auch das Gefühl von Geborgenheit und Unterstützung übermitteln würden. Sie machen ihnen immer wieder Hoffnungen, dass alles gut wird, sie für den Partner da sind und ihm so gute Momente bescheren. Damit binden sie ihr Opfer nur weiter an sich.

Die Folgen von Gaslighting

  • Unsicherheit / Slebstzweifel

  • Angststörungen

  • Panikattacken

  • Depression

  • Psychosen

  • sozialer Rückzug

  • gesundheitliche Beschwerden (Angstschweiß, Nervosität)

Hilfe für Betroffene

Reden hilft! Und wenn die Angst, der Partner verstehe es nicht, zu groß ist, sollte um Rat bei Freunden oder der Familie erbittet werden. Ist auch hier immer noch die Hemmschwelle vorhanden, gibt es diverse Anlaufstellen, die Betroffene von toxischen Beziehungen mit Rat und Tat zur Seite stehen, wie zum Beispiel:

  • Die Telefonseelsorge unter 0800-1110111 oder 0800-1110222

  • Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" unter 0800-116 016

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