Liebe und Beziehung

Verliebt, Verlobt und dann? Alles was man über eine Verlobung wissen sollte

Tattoowierte Hand hält Hand mit Verlobungsring | © gettyimages.de | Sara Monika
Wir verraten, was es bedeutet verlobt zu sein und klären alle Fragen, die aufkommen.
© gettyimages.de | Sara Monika

Eins ist klar: Ihr seid füreinander bestimmt und ihr wollt den Rest des Lebens miteinander verbringen und euch verloben. Plötzlich kommen Fragen auf: Was muss man für eine Verlobung organisieren? Braucht man einen Verlobungsring? Welche rechtlichen Folgen hat eine Verlobung?
Wir haben hier die wichtigsten Fragen rund um das Thema Verlobung beantwortet, sodass bis zur alles entscheidenden Frage gar nichts mehr schiefgehen kann.

Verlobung oder Heiratsantrag: der Unterschied

Das eine ist die alles entscheidende Frage. Das andere ist ein ganz neuer Beziehungsstatus. Der Heiratsantrag ist quasi der Startschuss zur Verlobung. Wer den Antrag mit "Ja" beantwortet, der ist ab diesem Zeitpunkt verlobt. Das Heiratsversprechen ist besiegelt und die Vorbereitungen für die anstehende Hochzeit können eingeleitet werden. 
Aber fangen wir von vorne an: Wie bereitet man erst mal die Verlobung vor?

Vorbereitungen für die Verlobung

Ist der Wunsch sich verloben zu wollen erst mal geboren, tauchen immer mehr kleine Fragen auf. Wer stellt eigentlich den Heiratsantrag? Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Verlobung gekommen? Und wie bereitet man den Antrag vor? 

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Verlobung?

Den perfekten Zeitpunkt für eine Verlobung im Allgemeinen gibt es nicht. Man kann nur den eigenen perfekten Zeitpunkt kreieren. Egal wie lange die Beziehung schon besteht, wer sich seiner Sache sicher ist, kann es wagen, die Frage zu stellen. Das richtige Gefühl vor der Verlobung ist wichtiger als der richtige Zeitpunkt vor der Verlobung.
Während viele dann ein Datum wie den Geburtstag, den Jahrestag, den Kennenlern-Tag oder auch einen Feiertag wie Weihnachten oder Silvester wählen, um den Heiratsantrag zu stellen, ist auch dies kein Muss. Ein gemütlicher Abend auf der Couch oder ein Sonntagsausflug, ein ganz normaler Morgen im Bett oder auch ein alltäglicher aber sehr vertrauter Moment können die richtige Gelegenheit bieten, um einen Heiratsantrag zu stellen. Wer auf große romantische Gesten steht, kann beim Sonnenuntergang am Strand auf die Knie gehen. Wer die Situation lieber ganz privat und gemütlich gestalten will, fragt ganz ungezwungen während einem ruhigen Moment zuhause.

Wo kann man sich verloben?

Überall dort wo man sich wohlfühlt. Im Urlaub am Strand, auf einem Berggipfel, vor dem Eiffelturm, in einem schicken Restaurant, aber auch in den eigenen vier Wänden kann man jederzeit den Antrag stellen. Manche Paare wählen einen Ort, der eine besondere Bedeutung hat, an dem das erste Date stattgefunden hat oder dort, wo man sich kennengelernt hat. Wiederum andere stellen den Antrag auf Reisen, an einem ganz neuen Ort. Und manche fragen einfach zuhause auf der Couch.

Wir haben für euch die besten und kreativsten Ideen für einen Heiratsantrag zusammengesucht:

Die schönsten Ideen für Heiratsanträge

Junger Mann macht seiner Freundin auf einem Roadtrip einen Antrag vor einem Auto | © gettyimages.de | Dean Mitchell

Wie lange bleibt man verlobt?

Es war früher tatsächlich üblich, nicht länger als ein Jahr verlobt zu bleiben. Danach sollte die Hochzeit stattfinden. Heute sind diese gesellschaftlichen Erwartungshaltungen eigentlich gelöst. Je nachdem wie lange die Hochzeitsorganisation dauert, bleiben die meisten Paare im Schnitt zwischen drei und zwölf Monaten verlobt. Wobei manche Paare aber auch bis zu zehn Jahre lange verlobt bleiben, bevor sie tatsächlich heiraten. Solange man sich ganz und gar füreinander entschieden hat, macht es im Grunde auch keinen Unterschied.

Macht man Geschenke zur Verlobung?

Ähnlich wie mit der Location und der Inszenierung des Antrags, gilt auch hier: Alles kann, nichts muss. Eine Verlobung ist ein großer Schritt für eine Beziehung. Der Moment wird mit oder ohne Geschenk noch lange in Erinnerung bleiben. Wer gerne etwas schenken würde, der kann sich etwas Persönliches überlegen, das dem*der anderen eine Freude bereiten würde. Klassiker sind zum Beispiel ein gemeinsamer Ausflug, ein Kurztrip oder eine gemeinsame Aktivität. Aber auch kleine Erinnerungsstücke sind tolle Verlobungsgeschenke.
Das Geschenk muss auch nicht gleichzeitig mit dem Verlobungsring übergeben werden, sondern kann auch nachträglich noch überreicht werden. Wer das Geschenk macht, wann es überreicht wird, wie groß oder teuer es ist, spielt keine besondere Rolle. Viel wichtiger ist die Geste und die Symbolik.

Ein befreundetes Paar heiratet demnächst? Wir haben schöne Ideen für Hochzeitsgeschenke:

Geschenkideen zur Hochzeit

Geschenkideen zur Hochzeit | © iStock | IrinaBort

Bedeutung einer Verlobung

Was bedeutet es eigentlich, verlobt zu sein?
Früher war eine Verlobung an gesellschaftliche Erwartungen und Traditionen geknüpft. Lange Zeit war es üblich, dass der Mann den Heiratsantrag stellt und zwar nicht bei der Braut direkt, denn er sollte bei den Brauteltern um die Hand der Frau anhalten. Damals war mit der Verlobung ein verbindliches Versprechen an die Familie der Braut verbunden, auch finanziell gesehen. In gläubigen Familien war eine Verlobung auch die Absicherung, die Jungfräulichkeit der Braut bis zur Ehe zu bewahren.
Heute spielen derartige gesellschaftliche Rahmenbedingungen keine Rolle mehr. Wer, wann, wie den Heiratsantrag stellt, bleibt jedem Paar selbst überlassen. Die Eltern und Familien können, müssen aber auf keinen Fall miteinbezogen werden. Die meisten Paare leben auch schon vor der Verlobung in einem eheähnlichen Verhältnis miteinander. Die einzige Bedeutung, welche die Verlobung beibehält, ist das Versprechen, dass auf den Heiratsantrag irgendwann die Hochzeit folgen soll.

Die Rechtslage der Verlobung

Hat eine Verlobung rechtliche Folgen? Ändert sich am Zusammenleben oder an der Beziehung irgendetwas ab dem Zeitpunkt des Heiratsantrags? Und was, wenn man eine Verlobung wieder auflösen möchte, bevor die Hochzeit stattgefunden hat?
Ganz nüchtern betrachtet, ist eine Verlobung ein mündlicher Vertrag. Zwei Menschen versprechen einander die Hochzeit. Rechtlich betrachtet, ist mit dem Moment des "Ja"-Sagens beim Heiratsantrag der Vertrag besiegelt, auch ganz ohne Zeugen. Trotzdem können beide Parteien diesen Vertrag wieder auflösen, wenn man sich doch noch gegen eine Hochzeit entscheiden sollte.
Tatsächlich ändert sich mit der Verlobung auch der rechtlicher Status der Beziehung. So gilt zum Beispiel vor Gericht das Zeugnisverweigerungsrecht. Allerdings haben Verlobte nicht das Recht auf Auskunft im Krankenhaus. Und auch das Erbrecht ändert sich zunächst nicht.

Wie alt muss man für eine Verlobung sein?

Sofern beide Partner volljährig sind, reicht das "Ja" um eine Verlobung rechtsgültig zu machen. Das bedeutet noch nicht, dass Teenager sich nicht verloben können. Sie brauchen allerdings die Zustimmung der Eltern oder Erziehungsberechtigten. Heiraten dürfen Minderjährige noch nicht, denn erst mit 18 Jahren ist die sogenannte Ehemündigkeit erreicht.

Wann dürfen Geschiedene sich wieder verloben?

In Deutschland ist es rechtlich nicht möglich, mehrere Ehen gleichzeitig zu führen. Dementsprechend muss man für eine Verlobung geschieden sein. Nur in Trennung zu leben reicht nicht, um wieder eine neue rechtsgültige Verlobung einzugehen.

Wie kann man eine Verlobung wieder lösen?

Selbst wenn eine Verlobung wie ein mündlicher, sehr romantischer Vertrag zwischen zwei Menschen betrachtet werden kann, lässt sich die Heirat nicht einklagen. Beide haben zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit, den Vertrag und somit die Verlobung wieder mündlich zu lösen.
Tatsächlich kann man anschließend sogar Schadensersatz einfordern, beispielsweise für gemeinsame Investitionen. Allerdings muss die Klage berechtigt sein. Der Grund für die Entlobung muss dann nachgewiesen werden.

Hand einer Frau mit Diamantring vor verschwommenem Hintergrund | © gettyimages.de | AbElena
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Foto: gettyimages.de | AbElena

Verlobung: Der Ring

Was hat es mit dem Verlobungsring auf sich? Ist man tatsächlich nur verlobt, wenn man beim Antrag einen Ring austauscht? Trägt man den Verlobungsring nach der Hochzeit noch weiter?
Während früher der Bräutigam der Braut beim Antrag einen Verlobungsring schenkte, ist dies heute kein Muss mehr. Das Paar kann sich gemeinsam entscheiden, ob nur eine*r oder beide einen Verlobungsring tragen wollen und ob zwei Verlobungsringe später weiter als Eheringe genutzt werden wollen. 
Klassischerweise unterscheidet sich der Verlobungsring leicht vom Ehering. Er ist traditionsgemäß nämlich mit einem Diamanten besetzt. Der Diamant steht für die ewige Liebe, Einheit, Kraft und Reinheit. Moderne Verlobungsringe müssen längst nicht mehr diesem Schema entsprechen.

Stil und Material darf ganz frei nach dem eigenen Geschmack gewählt werden. Viele Verlobungsringe sind allerdings auch heute noch mit einer Gravur versehen. Das können zum Beispiel beide Namen oder ein Datum sein.
Wer den Antrag stellt, kann dies natürlich mit einem klassischen Kniefall und dem Verlobungsring als Geschenk tun. Aber auch diese Tradition löst sich immer mehr auf. Der Antrag kann auch ohne Ring gestellt werden. Anschließend sucht man gemeinsam zwei oder einen passenden Ring aus, einigt sich auf ein anderes Verlobungsgeschenk, welches das Versprechen besiegeln soll oder belässt die Verlobung bei dem mündlichen Versprechen für immer zusammen zu bleiben.

Ablauf einer Verlobung

Gibt es sowas wie Verlobungs-No-Gos? Wie verlobt man sich eigentlich richtig? Bei all der Aufregung und Vorfreude würde man sich fast schon wünschen, es gäbe einen vorgeschriebenes Programm, an welches man sich halten kann, um das Ganze etwas einfacher zu gestalten. Die Wahrheit ist: Alles kann, nichts muss. 
Es gibt gesellschaftliche Muster und Traditionen, wie ein Heiratsantrag ablaufen kann oder sollte. Wer etwas Orientierungshilfe braucht, kann sich daran orientieren. Allerdings kann jeder Heiratsantrag so persönlich und anders gestaltet werden, wie eben auch jedes Paar ganz anders ist.
Wo man gerade ist, wann man die Frage stellt und wer dabei ist, spielt keine Rolle. Was man sagt, ob man kniet, sitzt oder steht, bleibt dem Fragenden überlassen. Man kann für einen großen Auftritt mit Deko, Musik, Publikum und Geschenken sorgen oder ganz schlicht und privat zu zweit bleiben.

Ob man ein kleine Liebeserklärung vorbereiten möchte, spontan Worte findet oder einen Brief schreibt, was zählt ist die Geste und schließlich die Frage: Willst du mich heiraten? Diese alles entscheidende Frage darf nicht fehlen. Alles andere kann ganz frei gestaltet werden.

Verlobungsring: An welcher Hand trägt man ihn?

Sofern es einen Verlobungsring gibt, wird der traditionellerweise an der linken Hand getragen. Der Ehering kommt später an den Ringfinger der rechten Hand. Allerdings unterscheiden sich hierzu die Traditionen von Land zu Land und zwischen verschiedenen Kulturkreisen.

Verlobung bekanntgeben

Nun gilt es, die Verlobung bekannt zu geben. Natürlich wäre es am schönsten jeder und jedem ganz persönlich davon zu erzählen, um die freudigen Reaktionen von allen direkt mitzuerleben. Allerdings ist es kein Problem, wenn man nur die Familie, die zukünftigen Trauzeugen und die engen Freunde persönlich einweiht. Oder wer weiß, vielleicht waren sie sogar beim Antrag dabei? An alle weiteren Freund*innen, Verwandte und Bekannte kann man die frohe Nachricht auch mit einem Anruf, mit einem Foto oder Karten überbringen. 
Früher wurden auch Zeitungsanzeigen geschaltet, während heute meist ein Post, also ein Foto, Selfie oder Video auf Social Media das eigene Umfeld über die News informiert. Wer darauf gar keine Lust hat, muss die Nachricht natürlich nicht in die Welt hinaus posaunen.

Die Bekanntgabe der Verlobung soll Freude bereiten, ist aber absolut kein Muss. Wer sich aus welchen Gründen auch immer dafür entscheidet die Verlobung geheim zu halten, muss niemanden darüber informieren. Spätestens wenn die Einladung zur Hochzeit folgt, wissen die auserwählten Gäste Bescheid. Nur wenn die Hochzeit ganz ohne Gäste stattfinden soll, dann kann man die Verlobung auch ganz für sich behalten.

Wer absolut keinen Grund darin sieht, die Verlobung geheim zu halten und am liebsten der ganzen Welt davon erzählen würde, könnte sich auch überlegen eine Verlobungsfeier zu organisieren.

Wie wäre es zum Beispiel mit einem schönen Familienessen, bei welchem man die frohe Botschaft verkündet? Oder einem Brunch mit Freunden? Bei einer Grillparty im Garten ahnt noch niemand, worum es bei der Einladung geht und schließlich ist die Überraschung groß, wenn man die Bombe platzen lässt und alle Gäste einweiht.

Oder man schmeißt tatsächlich eine große Party, um seiner großen Vorfreude Ausdruck zu verleihen. Die Einladung zu Feier gilt somit gleichzeitig als Bekanntgabe der Neuigkeit. Alle Gäste wissen Bescheid und kommen, um mit dem Paar die Verlobung zu feiern. Nun fehlt nur noch eine passende Location, etwas Deko, Essen, Drinks und Musik. Die Kosten für die Verlobungsfeier sollten dabei in das Budget für die Hochzeit miteinberechnet werden. Oder vielleicht sind die Trauzeug*innen, der Freundeskreis oder die Eltern auch bereit, die Verlobungsparty auszurichten.

Wieviel eine Hochzeit kostet, erfahrt ihr hier.

Muss man den Arbeitgeber über eine Verlobung informieren?

Nein. Der Chef oder die Chefin muss den Urlaub für die Flitterwochen und vielleicht für den Hochzeitstag selbst genehmigen. Dementsprechend kann man die Kolleg*innen und Vorgesetzte einweihen. Andererseits darf man den Urlaubsantrag auch ohne Erklärung stellen und niemandem im Arbeitsumfeld davon erzählen.

Nach der Verlobung geht es meist in großen Schrittes Richtung Hochzeit. Mit den Verlobungsringen an den Fingern, Freund*innen und Familie im Boot und ganz viel Vorfreude im Herzen kann man sich gemeinsam an die Planung der Hochzeitsfeier machen. Die Trauzeugin hilft in der Regel beim Organisieren der Hochzeitstorte, des Auswahl des Hochzeitskleides oder -outfits, dem Brautstrauß und Co.!

Vergesst dabei nicht den Junggesellinnenabschied!

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