Die Wahrheit über die Lust

Sex-Mythen auf dem Prüfstand

Füße von einem Paar, das im Bett liegt | © Unsplash | rawpixel
Von wegen ab 55 herrscht Flaute im Bett. Umfragen ergeben ganz andere Ergebnisse.
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Abstinenz macht asexuell und wer tindert, hat viel Sex, oder? Was wir heute über Sex denken und was wirklich stimmt.

Sex-Mythos: Wer tindert, hat viel Sex

Die Millennials haben Sex ohne Ende, weil sie auf Tinder und Co. immer jemanden finden – meint man. Doch eine Studie der San Diego State University zeigt, dass die in den 1990er-Jahren geborene Generation Y deutlich weniger Sex hat als die ältere Generation X. Grund: die Suche nach Sicherheit und die allgegenwärtige Pornografie. Eben too much satisfaction.

Sex-Mythos: Am besten ist Sex ohne Kondom

Kein Gefummel, kein Gummi, alles gefühlsecht: Sex ohne Kondom gilt als Champions League. Dabei gibt es durchaus erfahrene Leute, die es mit besser finden. Warum? Weil ein gut sitzendes, nicht zu dünnes (!) Kondom den Mann sogar länger durchhalten lässt. Ein Versuch, der sich lohnen könnte.

Sex-Mythos: Ab 55 herrscht Flaute

Sex? Das Thema ist irgendwann durch, denken viele. Die Fakten: Menschen zwischen 56 und 65 sind sexuell aktiver als Leute unter 25. Der Psychologe Elmar Bräher führt dazu regelmäßig Umfragen durch und stellte fest: Die sexuelle Aktivität der über 60-Jährigen ist seit 1995 stark angestiegen. Weil die Leute immer fitter, selbstbewusster und offener seien.

Die beliebtesten Stellungen des Kamasutra

Junges Paar im Bett mit Kamasutra Stellung | © iStock | dima_sidelnikov

Sex-Mythos: Abstinenz macht asexuell

Wer lange Zeit sexlos ist, glaubt schon mal, er sei asexuell. Ein Irrtum. Der Psychologe Guido Gebauer von gleichklang.de hat in einer Studie herausgefunden, dass sich 40 Prozent der Befragten für asexuell halten, obwohl sie z. B. nur schüchtern sind oder keine Gelegenheit zum Sex haben. Merke: Der Appetit kommt beim Essen. 

Sex-Mythos: Der Körper lügt nie

Wenn eine Frau feucht wird, ist sie erregt – klingt plausibel. Auch wenn Männern da schon mal die Brust schwillt: Es handelt sich um einen automatischen physio­logischen Prozess. Vergleichbar mit dem Hämmerchen­-Knie­-Reflex beim Arzt. In ihrem Buch „Komm, wie du willst“ stellt Sexualforscherin Emily Nagoski klar, dass die genitale Reaktion nichts mit Genießen zu tun hat. Niemand könne behaupten: Du hast Nein gesagt, aber dein Körper hat Ja gesagt.

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Fetisch: Die schrägsten Sex-Vorlieben

Mensch umarmt Baum | © iStock | PeopleImages

Routine? Da hilft nur Reden

Sexuelle Unlust in Langzeitbeziehungen ist ein viel diskutiertes Thema. Paare, die länger zusammen sind, nutzen beim Sex etwa fünf Stellungen. Wenn das Ganze in Routine erstarrt, lautet der häufigste Tipp: Reden! Wenn das so leicht wäre. Die App „Undercovers“ hilft ohne Worte. Dort kreuzt jeder an, worauf er Lust hat. Stimmen die Wünsche überein, gibt’s für beide ein Signal. Und die erste Hürde für besseren Sex ist schon mal genommen.

 

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Aphrodisiaka | © iStock | marilyna
Text: Katharina Rieger
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