Alle fordern Transparenz: Sei es in der Werbung, der Steuerpolitik oder im Job. Auch in der Mode wird das Thema nicht ausgelassen und die Designer bringen transparente Kleidung auf die Laufstege. Ein Modetrend, der auf den ersten Blick untragbar und abgehoben scheint - richtig gestylt aber absolut alltagsfähig wird! Ein Blick auf die Straßen der Modemetropolen beweist das eindrucksvoll.
Chanel, Vetements, Balenciaga, Marni oder Valentino: Die großen Modehäuser lassen in dieser Saison so richtig durchblicken. Transparente Taschen, Rucksäcke, Schuhe, Mäntel, Röcke und Kleider aus Chiffon, Seide, Netzstoff oder Tüll so weit das Auge reicht. Karl Lagerfeld schickte seine Models mit Capes, Taschen und Hüten aus Plastik über den Laufsteg und wer es sich leisten konnte, schlug bei den transparenten PVC-Stiefeln von Chanel sofort zu. Auch die transparente Plastiktüte von Céline, für die Fashionistas mal eben einen dreistelligen Betrag über die Ladentheke reichten, löste einen ungeahnten Hype aus. Plastic-Fantastic schreit das Modeherz!
Natürlich kann man darüber streiten, wie sinnvoll es ist für eine transparente Plastiktüte so viel Geld hinzublättern. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass unsere Weltmeere immer mehr verschmutzen und Plastik aus moralischen Gründen eigentlich verboten gehört, bekommt die ganze Sache allerdings schon wieder einen anderen Dreh. Und die Luxus-Plastiktüte wird zum Mode- und Umweltstatement. Oder wer würde bitte so eine Tüte in den Müll werfen?
Und man muss es der transparenten Plastiktüte lassen: Sie ist ziemlich vielseitig. Je nachdem, was man in die Tasche füllt, verändert sich auch der Look. Ein Spiel mit Farben und Formen. Und der Tasche-in-Tasche-Look ist auch nicht zu verachten. Das Modell von Céline wird übrigens ausschließlich mit bunter Pochette verkauft, die einen Farbakzent setzt.
Nicht nur bei Taschen und Schuhen ist Tranpsarenz angesagt. Auch Mäntel oder Jacken sowie Hosen, Röcke, Blusen und Kleider lassen durchscheinen. Die Modeprofis Caro Daur, Chiara Ferragni oder Jeanne Damas zeigen, wie das aussehen kann und stylen die Transparenz-Looks straßentauglich.
Zugegeben, Chiara Ferragnis transparentes Abendkleid in Kombination mit pinken Overknees ist nicht unbedingt alltags- oder gar bürotauglich. Durch das Spiel mit unterschiedlichen Längen und Lagen kann der Look aber einfach entschärft werden. Stichwort Layering. Maison Margiela kombiniert Netzkleider beispielsweise mit gemusterten Slip Dresses, bei Dries van Noten werden transparente Blusen zu gestreiften Herrenhemden kombiniert und auch bei Jil Sander, Fendi oder Victoria Beckham kommt Layering nicht zu kurz.
Auch Stickereien entschärfen transparente Stoffe wie beispielsweise Tüll. Die Muster lenken optisch von der Transparenz ab.
Auch mit Materialmixen lassen sich interessante Looks kreieren. Pilotenjacken aus Leder schaffen beispielsweise einen derben Kontrast zu feinen Chiffonblusen, grober Strick ergibt in Kombination mit feiner Seide einen interessanten Stilbruch.
Leichte Blousons zu transparenten Oberteilen oder Blusen kombinieren
Nicht zu voll transparenten Teile greifen, sondern Akzente setzen, z.B. mit transparenten Ärmeln
Zarte Blusen aus Chiffon lassen sich mit schlichtem Body oder Unterhemd auch bürotauglich stylen
mit Layering und Materialmix spielen
Transparente Accessoires und Schuhe kombinieren
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