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Stretching: Dehnen vor oder nach dem Sport? Das verraten Fitnessexperten

Frau dehnt sich beim Sport | © Getty Images/PeopleImages
Stretching: Dehnen vor oder nach dem Sport? Das verraten Fitnessexperten
© Getty Images/PeopleImages

Wenn es um Dehnübungen geht, sind viele Sportler*innen ratlos. Soll man sich überhaupt dehnen? Wenn ja, besser vor oder nach dem Sport? Oder eventuell beides? Wir verraten, was ein Fitnesscxperte rät.

Dehnen vor dem Training erhöht die Verletzungsgefahr

Prof. Hans-Georg Predel von der Sporthochschule Köln rät, dass das Dehnen am besten erst nach einer kurzen Aufwärmphase und dann nach dem Training erfolgen soll. Ausgiebiges Dehnen vor dem eigentlichen Training vergrößere die Gelenkreichweite, sodass Verletzungen schneller auftreten können. Grund dafür ist, dass die Spannung in Muskeln und Sehnen fehlt. Dieser Verlust kann sogar die sportliche Leistung mindern, wenn es zum Beispiel um Disziplinen mit Kraft oder Schnelligkeit geht.

Generell sollte man nie den kalten Muskel dehnen. Nach einem kurzen Aufwärmprogramm sind ein paar Dehnübungen vor dem Training aber in Ordnung. Nach dem Sport, wenn die Muskeln richtig aufgewärmt sind, darf ruhig ausgiebig gedehnt werden. Das sorgt für eine bessere Durchblutung der Muskeln und macht den gesamten Körper beweglicher.

Dehnen macht nicht bei allen Sportarten Sinn

Ingo Froböse, Professor am Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation der Deutschen Sporthochschule Köln, sagt dazu:  "Es gibt Sportarten, bei denen das Dehnen vorher sogar kontraproduktiv sein kann", Etwa bei Fußball oder anderen Aktivitäten, bei denen Schnellkraft gefragt ist. Ebenso bei Maximalbelastungen wie Gewichtheben.

Aufwärmen ist wichtiger

Viel wichtiger als das Dehnen ist laut Ingo Froböse das Aufwärmen. Dabei ist es egal, ob es sich um Joggen, Tennis, Kraftsport oder Fußball handelt. Als Jogger*in reiche es demnach als Verletzungsschutz, die ersten fünf Minuten einfach ruhiger zu laufen. Dazu genügt es meist, die sportarttypische Bewegung langsam und mit geringer Intensität auszuführen.

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