Sneaker zum Etuikleid oder Schnürboots zum Business-Dress? Klar doch, mit den Schuhen (okay, und den Accessoires!) steht und fällt das Outfit. Mode-Profis wie Veronika Heilbrunner liefern die Beweise und zeigen, wie man Kleider mit den richtigen Schuhen downdressed. Da wird das superelegante Abendkleid dank derber Schnürboots plötzlich alltagstauglich. Und das Spiel funktioniert natürlich auch in die andere Richtung: Das schlichte Büro-Outfit wird dank der neuen Statement-Heels zum Hingucker des Abends. Mit einigen Kniffen und Tricks wird das Styling von Kleidern so zum echten Kinderspiel.
Kleider sind die Chamäleons in unserem Kleiderschrank. Kaum ein Kleidungsstück lässt sich so vielseitig kombinieren und mit den richtigen Accessoires und Schuhen in Szene setzen. Ein Minikleid kann am Tag mit Flats zu einem unkomplizierten Look gestylt werden. Wer am Abend so richtig auf den Putz hauen will, kombiniert dazu eventuell Mules mit Absatz oder Riemchensandalen. So lassen sich mit ein- und demselben Kleidungsstück zahlreiche Looks kreieren, sei es fürs Büro, die Freizeit oder die Cocktailparty am Abend.
Veronika Heilbrunner ist die Meisterin im Downdressen von eleganten Kleidern. Sneaker oder Schnürschuhe zum eleganten Abendkleid? Klar, 'Vroni' hat mit dem Schuhlabel Aquazzura sogar ihren eigenen Boot auf den Markt gebracht - "The Heilbrunner". Auf ihrem Instagram-Feed liefert sie Styling-Ideen en masse - und damit Inspiration für das eigene Styling!
So vielseitig Kleider auch sind - mit den Möglichkeiten kommen auch neue Probleme und knifflige Styling-Fragen auf. Dass man zum eleganten Kleid nicht unbedingt Pumps tragen muss, wäre wohl geklärt - aber wie sieht die Sache im Winter aus? Und was ist mit Maxikleidern?
Zu eleganten oder feminin geschnittenen Modellen wirken Alltagstreter im Büro oft zu plump, verkürzen optisch die Beine oder wollen einfach so gar nicht zum Stil des Kleides passen. High Heels dagegen wirken schnell overdressed, von der Bequemlichkeit mal ganz abgesehen.
Wer beim Kombinieren von Kleidern und Schuhen aber ein paar Spielregeln beachtet, ist ohne stundenlanges Überlegen vor dem Kleiderschrank schnell und zu jeder Jahreszeit gut angezogen. Mit diesen Tipps wird das Styling zum Kinderspiel.
Um die trainierten Beine zu betonen, hängen besonders viele kurze Kleider im Schrank? Super!
Die Entscheidung, welche Schuhe mit dem Minikleid harmonieren, sollte nicht nur der persönliche Modegeschmack, sondern auch der Körperbau der Trägerin bestimmen.
Frauen mit androgyner Figur und langen Beinen rücken mit einem Minikleid zu flachen Schuhen wie Brogues oder Ballerinas die untere Körperhälfte in den Mittelpunkt – das lenkt geschickt von den fehlenden Kurven ab. Kleine Frauen können sich mit Absatzschuhen ruckzuck etwas größer mogeln, bei Frauen mit weiblicher Figur sorgen High Heels für perfekte Proportionen. Um die Beine im kurzen Kleidchen optisch zu verlängern, hilft dieser Schuh-Trick: einfach nudefarbene oder spitze Pumps an die Füße – die lassen sich auch toll zu kurz geschnittenen Business-Kleidern kombinieren.
Kleider in Midi-Länge wirken in taillierten Schnitten, mit Knopfleisten oder schmalen Gürteln besonders feminin. Im Alltag lassen sich Midikleider vielseitig stylen: im Büro zum Blazer, an warmen Tagen solo mit einer Umhängetasche, im Herbst und Winter mit Strumpfhose und Trenchcoat. Entsprechend können wir uns auch hier bei der Schuhwahl aus einem großen Styling-Repertoire bedienen: Den Retro-Look von Midikleidern unterstreichen unifarbene Canvas-Sneaker, zum Beispiel von Converse oder Superga. Auch schlichte Ballerinas, Espadrilles oder Absatzsandaletten, Kitten Heels, flache Pantoletten und Slingback-Pumps gehen gut zu knie- bis wadenlangen Kleidern. Im Herbst und Winter bewahren uns Stiefel aus Leder oder Wildleder zum Kleid vor Nässe und Kälte.
Dieser Schuh geht immer: Espadrille-Sandalen mit Keilabsatz verleihen dem Outfit Sommerflair und harmonieren toll zur Midi-Länge des Kleides.
Hallo, Hippie-Chic: Bodenlange Kleider aus fließenden Materialien wie Baumwolle, Viskose oder Leinen wecken Boho-Gefühle – zum Beispiel mit Blüten- oder Paisley-Prints, sowie 70er-Jahre-Farben wie Rostrot, Orange, Cognac und Senfgelb. Diese Retro-Optik greift man auf, indem dazu flache Sandaletten aus Leder, Wildleder oder Lederimitat mit Schnürungen und Pom-Poms oder Pantoletten mit Nieten, Fransen und anderen verspielten Details kombiniert werden. Maxikleider stehen auch kleinen Frauen: Keilsandalen oder Plateau-Pantoletten dazu sind bequem und lassen ein paar Zentimeter größer wirken.
Dieser Schuh geht immer: Ob aus lachsfarbenem Wildleder, mit flauschigem Fake Fur-Futter oder in raffinierter Flechtoptik: Die Styling-Formel „Maxikleid plus Pantolette“ geht immer auf.
Das Etuikleid war in den 60er-Jahren nicht nur Audrey Hepburns Markenzeichen in „Frühstück bei Tiffany“, sondern zählt bis heute zu den Mode-Basics. Der Klassiker, der dank seines geradlinigen Schnittes die Taille betont, aber nur wenig Dekolleté zeigt, ist zu Business-Meetings oder schicken Dinner-Einladungen genau richtig. Mit den passenden Schuhen können Etuikleider aber auch zu legeren Freizeit-Outfits gestylt werden: sportliche Sneaker dazu anziehen, eine gemusterte Blousonjacke überwerfen, fertig.
Dieser Schuh geht immer: Klassische Mary Jane-Pumps mit geschlossener Kappe und Fersenriemchen sorgen zum Etuikleid für einen stilvollen Auftritt.
Ob in Oversize-Optik oder tailliert: Mit einem legeren Hemdkleid sind Businessfrauen mit nur einem Griff in den Schrank gut angezogen. Lockere Schnitte und leichte Materialien wie Kuproseide oder Baumwolle im Mix mit Leinen sind angenehm für den Sommer. Wenn der Arbeitgeber keinen formellen Dresscode vorgibt, stehen bei der Schuhwahl sämtliche Styling-Möglichkeiten offen: Eine stilsichere Kombi fürs Büro gelingt beispielsweise mit einem einfarbigen oder gestreiften Hemdkleid zu eleganten Leder- oder Lackpumps. Einen modischen Twist bekommt das schlichte Kleid im Doppel mit Pumps mit V-Ausschnitt und Mini-Absatz. Der Look soll cooler ausfallen? Einfach in Plateau-Schnürer oder Sneaker schlüpfen. Sommerliche Hippie-Sandaletten mit Troddeln oder Fransen passen an warmen Tagen gut zu Kleidern im Hemd- oder Blusenstil.
Im Herbst werden zu Hemdkleidern derbe Biker-Boots, Schnürstiefel oder Overknees kombiniert. Eine blickdichte Strumpfhose oder Leggings, die farblich zum Kleid passen, sorgen an kälteren Tagen für warme Beine.
Dieser Schuh geht immer: Ballerinas oder Loafer aus Glattleder greifen die maskuline Wirkung des Hemdkleides auf. Sportliche Frauen sind mit flachen Slip-ons im Skater-Stil komfortabel unterwegs.
Wickelröcke- und kleider in Mini-, Midi- oder Maxilänge setzen weibliche Kurven toll in Szene und zaubern bei Frauen mit burschikoser Figur eine feminine Sanduhr-Silhouette. Zu Kleidern in Wickeloptik passen bequeme Sommerschuhe wie Espadrilles und Keilsandalen hervorragend.
Auch in der Herbst- und Wintersaison muss unser liebstes Wickelkleid nicht im Schrank verstauben: ärmellose oder kurzärmelige Modelle werden im Layer-Look zu einem Rolli oder Longsleeve-Shirt angezogen. Sneaker machen den Look sportlich, Stiefel oder Overknees verleihen dem Outfit Hippie-Flair.
Dieser Schuh geht immer: Schlichte Lederpantoletten zum Wickelkleid machen sich im Büro genauso gut wie im Freibad.
Bei der Entscheidung, welche Schuhe zu einem eleganten Cocktail- oder Abendkleid kombiniert werden, hilft die Orientierung an der folgenden Faustregel:
Die Absatzhöhe sollte immer der Länge des Kleides angepasst werden. Eine bodenlange Robe soll also auch im getragenen Zustand mit Schuhen bodenlang bleiben – und keine unfreiwillige „Hochwasser-Optik“ bekommen.
Wenn für Hochzeit, Galadinner oder Opernabend ein spezieller Dresscode gilt, sollte dieser beachtet werden, um modische Fauxpas zu vermeiden: „Black Tie“ bedeutet für Frauen geschlossene Pumps oder vorne geschlossene Riemchenschuhe mit etwa sechs Zentimeter hohen Absätzen. Noch formeller wird die Garderobe beim Dresscode „White Tie“: Dann sollten Damen geschlossene Pumps mit einem Absatz von vier bis sieben Zentimetern und in einer auf das Abendkleid abgestimmten Farbe tragen.
Unsicher, ob zum flatterigen Hippie-Kleid Riemchensandalen, Turnschuhe oder doch lieber High Heels getragen werden sollen? Wer sich diese drei Punkte bei der Outfit-Wahl durch den Kopf gehen lässt, hat künftig keine Entscheidungsprobleme mehr:
Der Anlass
Ob hohe oder flache, auffällige oder dezente Schuhe, hängt in erster Linie von der Gelegenheit oder Veranstaltung ab, zu der das Kleid getragen werden soll. Zu festlichen Events oder formellen Anlässen, etwa einer Familienfeier oder einem wichtigen Job-Meeting, sind Absatzschuhe häufig die erste Wahl. Ob zu einem romantischen Sommerkleid hohe Sandaletten oder flache Espadrilles ausgeführt werden, bleibt bei informellen Anlässen in erster Linie dem persönlichen Geschmack und Komfortbedürfnis überlassen.
Der Stil des Kleides
Schuhe können entweder auf den Stil des Kleides abgestimmt, oder dieser mit einem Augenzwinkern bewusst durchbrochen werden. Zu einem romantischen Kleid mit Blumenmuster schaffen beispielsweise robuste Biker-Boots einen spannenden Kontrast.
Die Farbe
Soll das neue Kleid die Hauptrolle des Outfits spielen, sollte man zu Schuhen greifen, die das Kleidungsstück dezent unterstreichen, ihm aber nicht die Show stehlen. Das klappt bestens mit Ton-in-Ton-Kombinationen: Zu einem blauen Kleid etwa sehen Schuhe in ähnlichen Blaunuancen gut aus.
Das genaue Gegenteil von „Ton in Ton“-Kombis ist Color Blocking: Beim Zusammenstellen von Kleid und Schuhen wird in diesem Fall bewusst auf Kontrastfarben gesetzt – und zum Beispiel pinke Stilettos zum Etuikleid in Rot gestylt. Damit das Outfit nicht zu unruhig wirkt, sollte die Farbe der Accessoires dann der Schuhfarbe entsprechen.