Etwa 9 von 10 Menschen infizieren sich mit HPV

So könnt ihr für eure Familie vorbeugen

Fraue Ludowig und ihre Töchter posen für die Kamera | © ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs.
Viele Prominente wie Frauke Ludowig, setzen sich für die HPV-Aufklärung ein.
© ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs.

Rund 85-90 Prozent aller Menschen stecken sich im Laufe ihres Lebens mit Humanen Papillomviren (kurz HPV) an. Häufig heilt die Infektion innerhalb von ein bis zwei Jahren ohne gesundheitliche Probleme wieder ab. Doch wenn das Immunsystem die HP-Viren nicht abwehren kann, können sich daraus bestimmte Krebsvorstufen oder Krebsarten entwickeln: Etwa eine von 20 Krebsdiagnosen weltweit ist auf HPV zurückzuführen. Anlässlich des HPV Awareness Tag 2024 sprechen die Botschafterinnen von der Initiative „ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs.“ über eigene Erfahrungen und teilen überraschende Fakten. Unter anderem dabei sind Frauke Ludowig und ihre Töchter, Schauspielerin Susan Sideropoulos und Krebsaktivistin Myriam von M.

Weiterhin zu wenig Aufklärung über HPV – ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs will das ändern

Obwohl HP-Viren weit verbreitet sind, wird kaum über das Thema gesprochen. Das hat auch Frauke Ludowig erkannt und engagiert sich deshalb, mit vielen weiteren Botschafterinnen bei ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs: „Die Awareness für HPV ist eben auch noch nicht zu 100 % verbreitet. Man muss sich mal vorstellen, 4 von 10 Eltern wissen über das Thema kaum etwas. Manche vielleicht sogar gar nichts. Und insofern war es mir auch immer ein Anliegen, auch mit anderen Eltern, die Kinder im selben Alter haben wie meine, darüber zu sprechen. Man muss die Informationen zur Krebsvorsorge wirklich verbreiten. Nur so schaffen wir Aufklärung.“

Die Kampagne ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs hat sich das Ziel gesetzt genau diese fehlende Aufmerksamkeit für das Thema HPV und Krebsvorsorge zu stärken. Daher sprechen verschiedene Prominente über HPV, um Aufklärung zu betreiben und für Krebsprävention zu sensibilisieren. So soll Unwissenheit und Fehlinformationen abgebaut werden und gleichzeitig die Unsicherheit und Scham rund um das Themenfeld der Geschlechtskrankheiten gemindert werden. Denn erst wer über die entsprechenden Informationen verfügt, kann sich im nächsten Schritt für vorbeugende Maßnahmen wie die HPV-Impfung entscheiden.

Einige der Botschafterinnen von ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs. waren selbst von HPV-bedingtem Krebs betroffen. So wie Bestsellerautorin und Krebsaktivistin Myriam von M: „Meine Geschichte begann 2002, da stellte man das Karzinom fest. Damals wusste man aber noch nicht, dass das HPV assoziiert war. Das durfte ich dann auf schmerzlichste Weise drei Jahre später erfahren, als ich an Gebärmutterhalskrebs erkrankt bin. Und somit fing dann mein Kampf gegen den Krebs an. Und ich kämpfe tatsächlich bis heute.“

Nicht nur Mädchen und Frauen betroffen – auch Jungen und Männer sollten vorbeugen

Bei HPV wird meist an Frauen in Zusammenhang mit Gebärmutterhalskrebs gedacht. Dass Gebärmutterhalskrebs bei Frauen ein großes Problem darstellt, ist auch korrekt, denn täglich sterben etwa vier Frauen in Deutschland an dieser Krebsart.

Schauspielerin und Bestsellerautorin Susan Sideropoulos appelliert aber an die Verantwortung beider Geschlechter: „Was viele nicht wissen: Jungs können ja genauso von HPV betroffen sein wie Mädchen und so auch Männer wie Frauen.“ Circa drei Männer sterben täglich an HPV-bedingten Krebserkrankungen in Deutschland. Zudem können Jungen und Männer Überträger von HP-Viren sein.

HPV: Frühe Vorbeugung ist wichtig und kann Leben retten

Um bestimmten Folgen von HPV-Infektionen bestmöglich vorzubeugen, sollte sich idealerweise bereits im Kinder- und Teenageralter mit dem Thema befasst werden. Eltern sollten ihre Schützlinge frühzeitig über das Thema aufklären und einen Besuch bei der Ärztin oder dem Arzt in der Haus- oder Kinderarztpraxis organisieren. So kann informiert und eine frühe Prävention eingeleitet werden.

Myriam von M erklärt, welche Präventionsmaßnahmen ergriffen werden können: „Es gibt bei uns Vorbeugemaßnahmen wie die HPV-Impfung und Möglichkeiten der Früherkennung wie dem Abstrich. Der Abstrich kann dabei helfen, Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und dann zu behandeln. Ich würde mir mehr Aufklärung wünschen und dass mehr Menschen regelmäßig zur Krebsvorsorge gehen.“

Die angesprochene HPV-Impfung ist die wichtigste Präventionsmaßnahme, um bestimmten HPV-bedingten Krebserkrankungen vorbeugen zu können. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die frühzeitige Impfung für Mädchen und Jungen von 9 bis 14 Jahren. Denn die Impfung sollte idealerweise vor einer möglichen Infektion erfolgen, zudem reagiert das Immunsystem umso besser auf die Impfung, je jünger die geimpfte Person ist. Versäumte Impfungen sollen bis zum Tag vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden.

Obwohl die HPV-Impfung so wichtig ist und in Deutschland zu den Standardimpfung für Kinder zählt, ist die HPV-Impfquote in Deutschland niedrig. Myriam hat dazu einige Fakten: „Was die HPV-Impfung angeht, ist es so, dass in einigen europäischen Ländern die Quote relativ hoch ist. Bei teilweise über 90 %. Und in Deutschland waren 2020 gerade einmal 51 % der 15-jährigen Mädchen und 17 % der 15-jährigen Jungen vollständig gegen HPV geimpft. Das bedeutet, dass wir hier noch ganz viel Arbeit vor uns haben.“

HPV ist ein unglaublich wichtiges Thema, über das mehr gesprochen werden muss. Denn fast alle Menschen stecken sich im Laufe ihres Lebens mit HPV an. Eine HPV-Impfung kann bestimmten HPV-bedingten Krebserkrankungen vorbeugen, wie z.B. Gebärmutterhalskrebs. Mehr über HPV und die Schutzimpfung könnt ihr auf https://www.entschiedengegenkrebs.de erfahren.

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