Bittersalz gilt als Beautyelixier für schöne Haut, soll bei zahlreichen Beschwerden Linderung verschaffen und sogar beim Abnehmen helfen. Aber ist da wirklich was dran?
Mit herkömmlichen Kochsalz hat Bittersalz nichts zu tun, einzig die kristalline Form erinnert daran. Chemisch betrachtet handelt es sich dabei um Magnesiumsulfat, besteht also aus Magnesium, Schwefel und Sauerstoff. Ursprünglich im Südenglischen Städtchen Epsom entdeckt, wird es auch als Epsom-Salz bezeichnet und ist in Apotheken und Reformhäusern erhältlich.
Zu gesundheitlichen Zwecken wird es in Wasser gelöst getrunken oder äußerlich als Badesalz verwendet. Eingenommen kann Bittersalz den Magnesiumspiegel erhöhen und gegen Verstopfung helfen. Auch bei Detox-Kuren, Fibromyalgie oder gegen Schlaflosigkeit wird es gerne eingesetzt. Sportler verwenden es nach körperlicher Aktivität zur Erholung und Regeneration der Muskulatur. Als Badezusatz soll es entspannend und entschlackend wirken - und zahlreiche positive Effekte auf die Haut haben.
Angeblich tauchen Hollywoodstars schon seit Jahren vor großen Events in einem Bittersalz-Bad ab. Das soll Stress und Schmerzen lindern und das Hautbild verbessern. Da Magnesiumsulfat besonders gut über die Haut aufgenommen werden kann, schwören auch Sportler auf Bäder in Epsom-Salz, um ihren Magnesiumspiegel auszugleichen. So soll Muskelkater verhindert oder gelindert werden.
Schmerzen, Verspannungen und Muskelkater werden gelindert. Insbesondere nach dem Sport, aber auch bei Arthritis macht ein Bittersalz-Bad Sinn.
Zur Entspannung und gegen Stress, denn Magnesium sorgt für einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt, verlangsamt Alterungsprozesse und beruhigt das Nervensystem. Deshalb wird es auch gerne bei Schlafproblemen angewendet.
Verbesserung der Hautstruktur: Sogar bei Schuppenflechte und stressbedingten Symptomen setzen Balneologen auf Epsom-Salz. Es bindet die Feuchtigkeit in der Haut und macht sie weicher.
Ein warmes Bad mit Bittersalz soll die Entgiftung des Körpers fördern. Die Bauchspeicheldrüse und Entgiftungsprozesse im Körper sollen angeregt werden, so dass es sogar beim Abnehmen helfen soll. Wissenschaftliche Belege dafür fehlen allerdings.
Für ein Bittersalz-Bad gibt man etwa zwei Tassen Bittersalz und einen Badezusatz (z.B. ein paar Tropfen ätherisches Öl) ins warme Badewasser und entspannt darin für mindestens 15-20 Minuten. Gerne auch länger!
Auch Fußbäder mit Bittersalz sind äußerst beliebt, um geschundene Füße zu regenerieren oder Fußpilz zu behandeln. Einfach ein bis zwei Tassen Bittersalz in warmem Wasser auflösen und die Füße darin mindestens 20-30 Minuten baden.
Auch als Peeling kommt Bittersalz zum Einsatz und dient als natürliches Mittel gegen Unreinheiten und Pickel. Abgestorbene Hautschuppen werden entfernt und selbst sehr trockene Hautstellen wie beispielsweise Ellbogen oder Fersen werden so wieder geschmeidig. Die Durchblutung wird angeregt und die Hautstruktur verbessert. Für ein Peeling mischt man Bittersalz beispielsweise mit einem pflegenden Öl und wendet es auf der Haut an! Wer sehr trockene Haut hat, sollte anschließend mit Feuchtigkeitslotion nachcremen.
Wer sich nicht an ein Peeling für die Gesichtshaut wagen will, kann Bittersalz auch als porenöffnendes Dampfbad verwenden. Der salzige Wasserdampf kann seine pflegende Wirkung auf die Gesichtshaut so optimal entfalten und die Haut ist anschließend besonders aufnahmefähig für pflegende Wirkstoffe.
Da Magnesium abführend wirkt, wird Bittersalz auch in Wasser gelöst getrunken. Seit seiner Entdeckung wird es in der Medizin als Abführmittel verwendet und kommt zum beispielsweise zur Behandlung von Verstopfung zum Einsatz. Auch zum Start einer Detox-bzw. Fastenkur ist Bittersalz ein beliebtes Abführmittel zur Darmreinigung. Dafür werden 2-4 Teelöffel Epsom Salz in etwa 300ml (oder nach Bedarf mehr) lauwarmem Wasser vollständig gelöst und dann zügig getrunken. Keinesfalls mehr, sonst drohen Blähungen und Durchfall. Idealerweise erfolgt die Einnahme morgens auf nüchternen Magen. Es kann zwei bis drei Stunden dauern bis die Wirkung einsetzt. Nach der Einnahme ist Bewegung empfehlenswert. Wichtig ist außerdem, dass man regelmäßig und viel trinkt. Die Dauer der abführenden Wirkung kann individuell variieren. Nach 6-8 Stunden hat das Salz aber in aller Regel den Verdauungstrakt durchquert. Kinder und Erwachsene mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten Bittersalz besser nicht verwenden.
Bittersalz ist ein beliebtes Abführmittel und wird neben der Behandlung von Verstopfung auch oft zur Darmreinigung im Rahmen von Detox- oder Fastenkuren verwendet. Häufig wird in diesem Zusammenhang behauptet, es könne sogar beim Abnehmen helfen. Bei einer Darmentleerung (z.B. im Rahmen einer Fastenkur) verliert man jedoch hauptsächlich Wasser und auch die Behauptung, dass ein Bad in Magnesiumsulfat die Bauchspeicheldrüse anregen soll Verdauungsenzyme zu produzieren, ist nicht wissenschaftlich belegt. Wer also tatsächlich ein paar Pfunde verlieren möchte, sollte sich besser nicht auf die Wirkung von Bittersalz verlassen.
Leider gibt es zu den vielen positiven Effekten von Bittersalz nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen. Lediglich eine Studie mit 19 Teilnehmern ist derzeit bekannt, die die Wirkung von Bittersalz bei Sportlern untersucht hat. Bei 16 der 19 Teilnehmer konnten erhöhte Magnesiumwerte im Blut nachgewiesen werden, nachdem sie eine Woche lang jeden Tag ein Bittersalzbad nahmen.
Doch insbesondere das Thema Entschlackung und Entgiftung ist sehr umstritten und bislang ist nicht nachgewiesen, dass sich überhaupt Schadstoffe (sogenannte Schlacken) im Körper ablagern, die wir durch Ernährung, Fasten oder Trinken wieder ausleiten könnten.
Der Einsatz von Bittersalz als Peeling oder Badezusatz ist aber dennoch bedenkenlos zu empfehlen und eine natürliche Alternative zu vielen künstlich hergestellten Badezusätzen. Nur Wunder sollte man eben nicht erwarten!
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